Wer will eigentlich wen beobachten?

Vogelstimmenwanderung im Max-Reger-Park

Foto: V. Bauer
Foto: V. Bauer

Bei der letzten Vogelstimmenwanderung des Jahres wurde von Minute zu Minute unklarer, wer sich hier eigentlich wen anschauen und anhören wollte. Waren es am Anfang noch die tapferen menschlichen Frühaufsteher, die sich vorsichtig dem Trauerschnäpper in seinem Lieblingsbaum näherten, wechselte die Neugier nach und nach immer mehr auf die Seite der tierischen Bewohner des Max-Reger-Parks. Die erste Kohlmeise rief noch durchdringend aus der Ferne, aber schon das Rotkehlchen rückte nach und nach immer näher und suchte sich einen Platz direkt über den Vogelstimmenfans.

Gelbspötter, LBV Bayern, Carl-Peter-Herbolzheimer, Flickr
Gelbspötter, LBV Bayern, Carl-Peter-Herbolzheimer, Flickr

Pirol: Susanne und Gerd Zimmermann, LBV Bayern, Flickr
Pirol: Susanne und Gerd Zimmermann, LBV Bayern, Flickr

Während der Pirol noch von luftigen Höhen herunterträllerte, wählte der Gelbspötter schon einen Platz in Sichtnähe und zeigte das ganze riesige Repertoire seines Gesanges nach und nach. Nach den ersten von vielen Strophen wählte er dann auch einen Sonnenplatz, damit sein gelb-grünliches Gefieder auch richtig zur Geltung kaum.

Seine schöne Kugellichkeit präsentierte auch der Zaunkönig nur wenige Zentimeter über den Köpfen der Exkursionsteilnehmer. 

Kleiber: Michael Schiebelsberger, LBV Bayern, Flickr
Kleiber: Michael Schiebelsberger, LBV Bayern, Flickr

Und der Buntspecht variierte seinen Sitzplatz in unmittelbarer Nähe sogar mehrfach, um sein schwarz-weiß-rotes Gefieder von allen Seiten betrachten zu lassen. Auf der Laufbahn des Sportplatzes zeigten sich Drosseln, ein Buchfink und im Bäumchen nebenan auch ein Kleiber ... so nah, dass man meist auf das Fernglas verzichten konnte.Als dann auch noch Mauersegler über der LBV-Exkursion kreisten und ein Weißstorch mit einem völlig überdimensionierten Moosknäuel im Schnabel ... war die Begeisterung groß. Orientierung in der akustischen Kulisse gab wie gewohnt fachmännisch-sympathisch Naturkenner Wolfgang Winter, so dass die Teilnehmer am Ende die Stimmen von Buchfink, Zilpzalp, Amsel, Gartengrasmücke, Ringeltaube und vielen anderen sicher auseinanderhalten konnten und das bei bestem Wetter. 

Schöner kann ein Wochenendmorgen nicht beginnen. 

Text: V. Bauer

Trauerschnäpper, Lukas Bandorf, LBV Bayern, Flickr
Trauerschnäpper, Lukas Bandorf, LBV Bayern, Flickr