Aus der Reihe "Natur Pur" im Neuen Tag

Eiskalte Schönheit

Haareis in der Moosloh (W.Winter)
Haareis in der Moosloh (W.Winter)

Die Temperaturen sinken, Nachtfröste werden häufiger und in kühlen Senken in Bodennähe kann auch tagsüber die Temperatur bei oder unter Null Grad bleiben.

Zumindest die Lufttemperatur.

In morschem Holz dagegen kann die Temperatur noch knapp über dem Gefrierpunkt liegen, sodass und Mikro-Leben noch stattfindet.

 

Holz zersetzende Pilze verrichten ihre Recycling-Arbeit und zerlegen  die organische Substanz in Mineralien, Gas und Wasser. Solange das Holz nicht durchgefroren ist, können die Mikroorganismen arbeiten. Das dabei frei werdende Wasser wird Molekül um Molekül abgegeben.

Erreicht das Wasser die kalte Außenluft gefriert es, während von innen weiter Wasserteilchen „nachgeschoben“ werden.

 

 


So entstehen immer längere unglaublich dünne Wasserfäden.

Weil  nicht nur ein Mikro-Pilz im Holz arbeitet, sondern eine Vielzahl, entstehen viele solcher Wasserfäden direkt nebeneinander. Das Ergebnis ist ein haarfeiner schneeweißer Flaum, der auf den ersten Blick den Eindruck macht, Schimmel zu sein.

 

Mit einem Atemhauch ist es möglich, den zauberhaften Wattebausch verschwinden zu lassen, da es sich um Eis handelt.

 

Haareis heißt dieses wunderschöne Phänomen, das bei Temperaturen um den Gefrierpunkt in Wäldern, wie auf dem Bild in der Mooslohe  hin und wieder zu sehen ist und an Zuckerwatte erinnert.

Foto: V. Bauer
Foto: V. Bauer