Sehr gerne würde die Kreisgruppe Neustadt-Weiden alle einladen zur nächsten Vogelstimmenwanderung mit Wolfgang Winter - leider können wir zur Zeit nicht miteinander losziehen. Das heißt aber nicht, dass niemand eine Vogelstimmenwanderung machen könnte! Bewegung an der frischen Luft ist sehr gesund und für viele Menschen bedeuten die vielfältigen Vogelgesänge eine kleine Aufmunterung. Also: sich aufgerafft, warm angezogen und auf in´s Grüne.
Welche Vögel sind wann zu hören und zu sehen? Gegen Ende der Nacht begrüßen die Amseln die Morgendämmerung mit ihrem melodiös flötenden Gesang. Zu der Zeit sieht man sie noch kaum, aber später kann man oft die Amselmännchen, erkennbar am schwarzen Gefieder und leuchtend gelben Schnabel, beim Streit um das Revier und die Amselweibchen beim Sammeln von Nistmaterial beobachten.
Wenn man viele verschiedene Gesänge hören möchte, ist kurz nach Sonnenaufgang (also ungefähr halb 7 Uhr) die beste Zeit. Dann sind zum Beispiel die Stare in Aktion: mit ihrem glänzend schwarzem Gefieder mit silbrigen Punkten sind sie ein richtiger Hingucker. Haben die männlichen Stare ein geeignetes Quartier gefunden, zum Beispiel in einem der heiß begehrten Höhlenbäume, machen sie ihre Herzensdame durch einen Showgesang darauf aufmerksam. Sie trillern, flöten, pfeifen, schnarren und rudern dabei mit beiden Flügeln durch die Luft – auch für den menschlichen Beobachter ein tolles Spektakel.
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Durch ihre Größe gut zu sehen und am Gesang leicht zu unterscheiden sind die zwei recht häufige Taubenarten. Groß, dick und mit einem leuchtend weißen Fleck am Hals fallen die Ringeltauben auf. „Guguuugu –gugu!“ ertönt ihr Ruf meist fünfsilbig, während sich die viel kleinere und dezent beigebraun gefärbte Türkentaube mit einem dreisilbigen „Guguhgu!“ zufrieden gibt.
Viel kleiner, aber dafür richtig bunt präsentieren sich zwei Meisenarten: die Kohlmeise und die Blaumeise. Beide ziert ein leuchtend gelber Bauch, bei der Kohlmeise begleitet von einer schwarz glänzenden Kappe und weißen Wangen, bei der Blaumeise von einem hellblauen Köpfchen und blau-grünen Flügeln. Die Kohlmeise singt gern kurz und bündig zwei Silben, die sich wie „Zipe-zipe-zipe“ anhören. Die Blaumeise hingegen verziert ihr Lied am Ende mit einem virtuosen Trillern.
Fast allgegenwärtig ist am frühen Morgen ein Gesang, bei dem der zugehörige Vogel praktischer Weise seinen eigenen Namen ruft: „Zilp-zalp! Zilp-zalp-zelp-zilp-zalp! “ tönt es unüberhörbar, während man den Sänger, nämlich den Zilpzalp, mit den Augen kaum wahrnehmen kann. Unauffällig und braungrau sitzt das Vögelchen meist in dichten Büschen und Sträuchern, die der kleine Laubsänger auch für seinen Nestbau braucht.
Grün- und Buntspecht, Buchfink, Zaunkönig, Rotkehlchen – auch diese Vögel und noch mehr kann der aufmerksame Spaziergänger beobachten. Die Einschränkung, die uns derzeit trifft - nämlich alleine oder höchstens mit Familienmitgliedern unterwegs zu sein, ist dabei vielleicht sogar ein kleiner Vorteil: wenn nur einer kommt, bleibt grantiert so mancher scheue Vogel ein Weilchen länger sitzen.
Weitere interessante Informationen unter: https://www.lbv.de/ratgeber/voegel-an-ihrer-stimme-erkennen/