Aus der Reihe "Natur Pur" im Neuen Tag

Grün, weiß, schön!

LBV-Natur-Kenner Wolfgang Winter über Birken

Foto: Wolfgang Winter, Moorbirke und Hängebirke nebeneinander
Foto: Wolfgang Winter, Moorbirke und Hängebirke nebeneinander

Sie sind nahezu überall zu finden: auf trockenen Böden, in Mooren, mitten im Wald, und als Einzel-Bäume in der Feldflur, im Gebirge und an den norddeutschen Küsten. Und  vielen ist schon von Kindesbeinen an bekannt, dass die Bäume mit der „weißen Rinde“ Birken sind.

Herrlich, wie das kräftige Grün in den filigran verzweigten Kronen der Birken im Wind scheinbar immer in Bewegung zu sein scheint; schon beim leichtesten Windhauch.

Fürchterlich, wie die unglaublich kleinen Pollen-Körner der Birken-Blüten allergische Reaktionen bei vielen Menschen auslösen können, für die der beginnende Frühling dann nur noch Qual sein kann.

 

Birken-Pollen sind, wie die der Hasel und vieler Gräser sehr klein, und können schwere allergische Reaktionen hervorrufen. Die Pollen vieler anderer Baum-Arten sind deutlich größer und deshalb für Allergiker harmlos.


Borke der Moorbirke
Borke der Moorbirke

„Heimisch“ sind in Deutschland vier Birken-Arten:

Die „Strauch-Birke“ kommt nur in Mooren der  Alpen und im küstennahen Mecklenburg-Vorpommern vor, sie wird nicht höher als eineinhalb Meter.

Eine noch kleinere Art dieser Gattung, die Zwerg-Birke, ist in  nährstoffarmen Mooren zuhause und kommt nur in Mooren des Voralpen-Landes vor, heute! Bis 1985 gab es ein einziges außer-alpines Vorkommen in Bayern: In der Mooslohe. Unmittelbar am Stadtrand von Weiden, hatte ein kleiner Bestand seit den Eiszeiten überdauert. Durch die Trockenlegung der Mooslohe wurde die Art 1985 außerhalb der Alpen ausgerottet.

Die großen Birken, die Bäume, die 25 Meter hoch werden, sind meist Hänge-Birken. Sie kommt in ganz Deutschland vor.

Es gibt aber auch eine sehr nahe Verwandte, die ihr sehr ähnlich sieht: die Moor-Birke.

Borke der Hängebirke
Borke der Hängebirke

Moor-Birken kommen in den Alpen, im Deutsch-Böhmischen Grenzgebirge und in der norddeutschen Tiefebene vor.

Die Hänge-Birke hat ihren deutschen Namen wegen der langen, hängenden Zweigen; sie wird auch Sand-Birke genannt, weil die jungen Zweige rau, „sandig“ sind.

Die Moor-Birke dagegen hat eine feste Krone, die Zweige hängen nicht, sondern ragen straff nach oben; ihre Zweige sind glatt oder fein behaart.

Auch die Borke der Bäume unterscheidet sich: während Hänge-Birken in deutlichem schwarz-weiß-Kontrast erscheinen, ist die der Moor-Birken eher „dunkelgrau-hellgrau“ gefärbt.

In und um Weiden kommen die beiden „baumförmigen“ Birken vor. Die Moor-Birke vorwiegend in der Mooslohe, die Hänge-Birke „überall sonst“.    - vorwiegend. Auch am Fischerberg kann man Moor-Birken finden, auch in der Mooslohe kommen Hänge-Birken vor.

Moorbirkenblatt vs. Hängebirkenblatt
Moorbirkenblatt vs. Hängebirkenblatt

Das Holz dieser beiden Birken-Arten ist nicht zu unterscheiden, beide finden im Möbelbau aber auch als „Kleinst-Teile“ wie z. B. Rollmops-Spieße Verwendung.

 

Die Blätter allerdings unterscheiden sich, wie die Borke und die Wuchs-Form, wenn auch nicht deutlich, sondern doch erkennbar: Die Blätter der  Hänge-Birke erinnern an ein Dreieck, Moor-Birken-Blätter dagegen sind oval.

 

Zwischen Süd-Ost-Tangente und dem Flut-Kanal, auf dem Sport-Gelände der DJK, stehen zwei Birken nebeneinander: eine Moor- und eine Hänge-Birke. Deutlich ist der Unterschied zwischen den hängenden Zweigen der Hänge-Birke und der aufrechten Krone der Moor-Birke zu erkennen.

Fotos und Text: Wolfgang Winter