(25.7.2021, Almesbach): Es ist ein hehres Ziel, das sich Wolfgang Winter (LBV-Naturkenner und Förster) für diesen Sonntagnachmittag gesetzt hat. Er will den Teilnehmer*innen der naturkundlichen Exkursion der LBV Kreisgruppe Neustadt-Weiden am Fischerberg Mut machen, sich von der unendlichen Vielfalt der Natur nicht nur begeistern, sondern auch nicht abschrecken zu lassen. Sie sollen sich selbst zu Artkenner*innen machen und somit Einsteigen in eine faszinierende Wissenswelt, die jeden Spaziergang zu einer Entdeckungstour werden lassen kann.
Bei dem siebenjährigen Leo Degasperi hat Wolfgang Winter nach ca. 2 Stunden Waldentdeckung unzweifelhaft Erfolg. Denn zurückgekehrt auf den Parkplatz verkündet dieser stolz: "Ich werde später einmal Förster!" und vereinbart auch gleich ein Praktikum bei Wolfgang Winter - in 8 Jahren.
Auch bei den anderen Naturfreunden, die sich am Sonntag in Almesbach trotz schwül-heißem Wetter und Mückenplage zusammenfanden, ist der Funke übergesprungen. Es gab auch viel zu sehen und zu entdecken und dafür sorgte nicht zuletzt der Jungforscher Leo. Mit seinen Fragen wie "Warum glitzern machen Steine?" oder "Was ist das für ein Strich auf diesem Blatt?" und mit den Fundstücken, der der junge Mann auf dem Weg aufgesammelt hat - wie etwa den Überresten eines Ringeltaubeneis - trieb er Wolfgang Winter förmlich vor sich her.
Der konnte so die Zusammensetzung von Muscovit (oder Katzensilber) erklären, den Strich als Fraßspur einer Motte entlarven und detektivische Vermutung zum Schicksal des Taubeneis anstellen.
Überhaupt zeigte sich, dass 2 Stunden viel zu kurz sind, um auch nur einen Bruchteil der Artenvielfalt im Wald würdigen zu können, und dabei hatten die Gruppe vor lauter Entdeckungsfreude schon, fast ohne es zu merken, zeitlich bereits 30 Minuten überzogen.
Hier können die Teilnehmer*innen beim digitalen Revue-passieren-lassen einiges konkret aus der Exkursion vertiefen oder sich in der Kategorie Naturwissen noch mehr Artenkenntnis aneignen.
Ca. 20 verschiedene Baumarten, unzählige Sträucher, Farne, Gräser, Schmetterlinge, Wanzen und anderes Getier stellte der Kolumnist der Reihe "NaturPur" beim Neuen Tag an diesem Tag vor. Dabei war z.B. eine Eichenschrecke auf einem Traubenkirschblatt, ein kriechender Schleimpilz, der so schlau ist, dass Verwandte seiner Art Forschern bei der Städteplanung helfen oder das Johanniskraut, mit dem sich ein kleiner Zaubertrick vorführen lässt: Das strahlende Gelb verwandelt sich beim Zerreiben wie von Zauberhand in ein Rot-Lila.Bezaubert von der Artenvielfalt zeigten sich aber vor allem die Gäste der LBV-Exkursion und Leo, der offensichtlich nicht der einzige mit archäologischem Suchpathos und Entdeckergeist in dieser Runde war. Ein Artenkenner und Artenwürdiger steckt wohl in jedem von uns. Fangen wir an! Gern konkret hier vor Ort beim Landesbund für Vogelschutz mit seinen Natur-Experten.
(Bericht und Fotos: Verena Bauer)
Ein paar Informationen können Sie hier noch einmal digital wiederholen...