Natur-Pur: Der Sperlingskauz und Veranstaltungshinweis

Unheimlich heimlich

Geheimnisvolle Eulen - eine naturkundliche Wanderung mit Wolfgang Winter am kommenden Freitag, 11.3.2022

Christina Euler, Flickr, LBV Bayern
Christina Euler, Flickr, LBV Bayern

Es gibt Artengruppen, die verbreitet und gar nicht so sehr selten sind, und dennoch sind sie kaum zu beobachten.

Eulen und Käuze sind so eine Gruppe.

In und um Weiden kommen mehrere Arten vor, die kleinste von ihnen ist der Sperlingskauz. Gerade mal so groß, wie ein Star, ist er die kleinste Eule Europas.

Wobei Sperlingskäuze nicht nur in Europa leben: sie besiedeln auf der nördlichen Erdhalbkugel ein breites Band von Skandinavien bis zur Insel Sachalin im Ochotskischen Meer. Ihr Lebensraum sind die Nadel- und Mischwälder  Europas und Asiens. Daneben gibt es Vorkommen und den Mittelgebirgen und den Alpen. Die Art ist standorttreu und bleibt auch im Winter in den Brut-Revieren.


Sarah Beer, Flickr, LBV Bayern
Sarah Beer, Flickr, LBV Bayern

Sperlingskäuze ernähren sich von Mäusen und  Singvögeln, wobei die Beute schon mal größer sein kann, als der Kauz selbst. Und wenn die Jagd eine Zeit lang „gut läuft“, dienen Spechthöhlen als Depot, wo getötete Beutetiere abgelegt und gesammelt werden für Tage, an denen es nicht so gut läuft.

Die Höhlen, vor allem von Buntspechten, sind auch für die Fortpflanzung  von großer Bedeutung.

Neben natürlichen Mulmhöhlen in absterbenden Bäumen sind es vor allem die „künstlichen Höhlen“ von Spechten, die der Klein-Eule als Nistplatz für Brut und Aufzucht der Jungen  dienen. 

Obwohl ein „echter Kauz“ ist die Zeit der Hauptaktivität der frühe bzw. späte Tag und die Dämmerung. Bei Dunkelheit sind Sperlingskäuze kaum aktiv.

 


Heike Wirth, Flickr, LBV Bayern
Heike Wirth, Flickr, LBV Bayern

Bei der  Herbstbalz im September und Oktober sind im Wald die typischen Rufreihen von Sperlingskäuzen zu hören:  Mit einer Tonleiter bei der die letzten zwei Töne für´s menschliche Ohr irgendwie falsch klingen grenzen die Männchen ihre Reviere ab.

Die Frühjahrsbalz, die im Februar beginnt und bis April dauern kann, sind dann nur einsilbige Rufreihen zu hören. Die Einzeltöne erinnern etwas an den Ruf des Gimpels. Nachzuhören sind die markanten Rufe auf den Seiten des LBV: 
https://www.lbv.de/ratgeber/naturwissen/artenportraits/detail/sperlingskauz/

Einen Versuch, diese und ggf. weitere Eulen zu beobachten unternimmt der Landesbund für Vogelschutz  am Freitag, 11. März. Treffpunkt für die ca. eineinhalb-stündige Abend-Wanderung ist der Parkplatz am Wald-Spielplatz an der Straße nach Parkstein. Start ist um 18:30.


In der Mooslohe kommen mindestens drei Eulenarten vor. Welche werden sich zeigen?

Noch bei Tageslicht sind Sperlingskäuze aktiv.

Sie können durch Nachahmung ihres Balzrufes angelockt werden und reagieren dann sehr aufgeregt auf den vermeintlichen Rivalen, bis sie die Täuschung bemerken und schnell wieder verschwinden.

Bei der Veranstaltung gelten die aktuellen Bestimmungen des Infektionsschutzes in Bayern.