Satt machen werden die Neuanpflanzungen an der Windschnur wohl erst Vögel und Insekten … und erst viel später die Neustädter, auch wenn die Esskastanien schon lange vor den Schlehen und den Weißdornpflanzen ihre Wurzeln in den Boden recken konnten.
Denn die schon freudig erwarteten Esskastanien – einer Baumart, der im Klimawandel wieder bessere Chancen in unserer Oberpfalz zugeschrieben werden – brauchen wohl noch ca. 15 Jahre, um Früchte zu tragen.
Da werden die heute unter Anleitung von Förster Andreas Arnold in Kooperation mit Bürgermeister Sebastian Dippold von der LBV-Naturschutzgruppe Weiden-Neustadt u.U. auf Neustädter Grund gepflanzten Weißdorne und Schlehen deutlich schneller eine ergiebige Nahrungsquelle darstellen. Und als Essenlieferant sind sie quasi ein Alleskönner für das „Who is Who“ der Heckenbewohner.
Die Früchte des Weißdorns z.B. sind für über 30 Vogelarten interessant und werden auch von Igeln, Bilchen und Haselmäusen gern verzehrt. An den Blättern dieses Rosengewächses nagen ca. 50 verschiedene Schmetterlingsraupen gerne. Die Pollen sind beliebt bei Bienen, Wanzen, Käfern und Fliegen und die Knospen stellen für Gimpel und Kernbeißer eine echte Leckerei dar. Ähnlich beliebt ist in der Tierwelt ist auch die Schlehe. Aber wem jetzt neidisch das Wasser im Mund zusammenläuft, der soll sich einfach einen Schlehenwein einschenken oder sich etwas Schlehenmarmelade auf die Semmel schmieren. Dann freut man sich noch ungeteilter über diesen neu geschaffenen Lebensraum. Freude hat es auf jeden Fall den gut ein Dutzend Aktiven bereitet, die mit Spaten und viel guter Laune an der Windschnur zu Werke gingen. Den ersten Spaziergang vorbei an der Blütenpracht der selbst gepflanzten Schlehen und Weißdorne können die meisten kaum erwarten.
(Bilder und Text: V. Bauer)