Nicht erst seit dem Volksbegehren "Rettet die Bienen" vor fast genau drei Jahren, haben viele Naturfreunde ihre Liebe zu den Insekten entdeckt: Immer mehr Menschen sorgen für Nahrung durch Blühpflanzen im Garten, haben eine Wasserstelle für Insekten eingerichtet, vielleicht auch ein Ohrwurm- oder Florfliegenhaus oder ein liebevoll gestaltetes Insektenhotel.
Die besonders gefährdeten Wildbienen machen es den Naturfreunden aber auch besondern schwer, denn mehr als 3/4 von ihnen nisten gar nicht in den schmuckvollen Nisthilfen, sondern im Boden.
Dabei brauchen sie ganz spezifische Bedingungen, damit die Brut in den Nisthöhlen erfolgreich ist: Die Bodenstelle muss frei von Vegetation sein, sollte nicht von schwerem Gerät wie Autos befahren werden, die die sorgsam befestigen Nisthöhlen wieder zum Einsturz bringen, der Untergrund sollte sandig, aber klebrig sein und eher sonnig liegen. Die Wassermassen beim Regen sollen an den Höhlen vorbei abfließen können.
Das alles ist nicht leicht zu finden in unserer Kulturlandschaft, besonders dann nicht, wenn man so klein wie viele Solitärbienen ist und einen Nistplatz so nah am Futter braucht, dass man das mit den zarten Flügeln auch bewältigen kann.
Wer hier helfen möchte, kann ein Sandarium bauen. Die Grundanlage ist relativ leicht. Es handelt sich eigentlich einfach um eine Sandkuhle, aber der Teufel steckt im Detail, denn nicht jeder Sand taugt den Wildbienen und nicht jeder optimale Wildbienensand ist in den Sandgruben der Region erhältlich.
Deshalb hat die LBV-Naturschutzgruppe Weiden-Neustadt u.U. ein Test-Projekt gestartet. Unter federführender Anleitung von Förster Andreas Arnold und Martina Roder-Weiß wurde ein überdimensioniertes Sandarium auf Altenstädter Grund direkt neben leckeren Blühwiesen angelegt und in verschiedene Felder unterteilt, die mit verschiedenen Sandarten, z.T. vermischt mit Erde, z.T. mit Lehm und anderem Material vermischt wurden.
Jetzt ist es an den Wildbienen, sich ihre Lieblingsmischung auszusuchen. Wir sind gespannt. In einem Jahr wissen wir hoffentlich mehr.
(Text und Bilder: V. Bauer)