Dengelkurs bei Ingolf

Foto: Nicole Merbald
Foto: Nicole Merbald

Eine scharfe Sense mäht mehr als zwei stumpfe. Ganz nach diesem Motto trafen sich zum Sensen-Dengel-Kurs der Naturschutzgruppe Weiden-Neustadt des LBV fünfzehn Besitzer stumpfer Sensen, um neue Künste beim Schärfen ihres Mähgerätes zu erlernen. Als praxiserprobter und höchst anschaulich erklärender Lehrer erwies sich Ingolf Miny, der früher täglich zur Morgenstund mit der Sense dem Gras auf den elterlichen Wiesen zu Leibe rückte. Nur eine sehr scharfe Schneide durchtrennt das Gras durch die Bewegung der Sense.  Ist sie stumpf, legt sich das Gras nur niedergedrückt auf den Boden und der Frust beim Mäher ist groß. 

Gut. gedengelt ist halb gemäht. Also her mit Dengelbock, Hammer und Sensenblatt – und los ging es mit Erklärung und Demonstration:


Die vordersten zwei bis drei Millimeter der Schneide gehören sich auf dem Dengelamboss langsam hin- und her bewegt, während mit dem Hammer in der anderen Hand gleichmäßige Schläge auf das Metall erfolgen. Gut zielen heißt es da und nicht zu fest oder zu lange auf die gleiche Stelle klopfen, sonst erntet man Dellen oder Wellen. Schließlich ist Dengeln eine Form des Kaltschmiedens, bei dem ohne Materialverlust zugleich mehr Schärfe und mehr Härte an der Schneide erzeugt werden. Das Wetzen, das jeweils nach einigen Sensenstrichen mittels des Wetzsteins erfolgt, verleiht dem Ganzen dann auf der Wiese den letzten Schliff.  

 


Es kommt nicht auf die Sens' allein an, sondern auch auf die Mäher. Die brauchten zunächst einmal ein wenig Übung und Geduld – doch dann stellte sich das richtige Gefühl für Hammer, Amboss und Sensenblatt ein und wie von selbst hämmerte und klopfte die lernwillige Truppe bald im Takt. Hoch erfreut über das Erfolgserlebnis und gute Gespräche trugen die Teilnehmer*innen ihre gut geschärften Sensen nach Hause. Einen Sensen-Mähkurs wird es übrigens auch bei der LBV-Naturschutzgruppe geben: am 08. Juli ab  7 Uhr wird  gemeinsam unter Anleitung von Ingolf Miny geübt. 

 

(Text: Nicole Merbald)