Strahlender Sonnenschein ließ die gelben Schlüsselblumen und die kräftig-blauen Steinsamen am letzten Wochenende auf der Gartenradl-Tour noch intensiver erstrahlen. Aber dass es sich bei den besuchten Gärten um kleine und mittlere Paradiese handelt, wäre auch bei schlechterem Wetter auf Schritt und Tritt deutlich geworden. Natursteine und Totholzformationen bildeten die Struktur für eine wahre Pracht an Blüten. Und neben typischen Gartenpflanzen dominierten auch hübsche Wildpflanzen vom Gundermann über das Scharbockskraut bis hin zu dekorativen Holunderblüte und vielem mehr.
Sportlich musste man sein, denn die von Susanne Schwab und Martina Roder-Weiß ausgewählte Strecke von der Weidener Mooslohe nach Luhe und zurück musste erst einmal erstrampelt werden. Aber in grünen Fahrradstrecken entlang bei guten Gesprächen verging die Zeit wie im Flug.
Zu sehen gab es neben üppigen Pflanzen auch große Unterschiede.
Neben einem flächigen landschaftsparkähnlichen Traumgarten (weitere Bilder hier: https://mooslohgarten.de/) der Mooslohe mit Wasserstellen, Trockenflächen, Steinstrukturen für Pflanzen, die er karger wollen und Gemüseflächen, warfen die Teilnehmer*innen der Gartenradltour auch einen Blick in einen schattigen Garten mit grandioser Aussicht, ehrfurchtserheischenden Eichen und von Wildkräutern überwuchertem Boden und Versteckecken aus Reisig.
Für Wildbienen, Käfer, Insekten, Spinnen, Vögel und Eidechsen ein optimales Angebot. Aber wohlfühlen konnten sich in einigen Gärten nicht nur Mensch und Wildtiere, sondern auch Laufenten, Hühner und Schafe. Die sind nicht nur schön zum Anschauen, sondern helfen auch bei der Gartenarbeit. Kürzen die Wiese insekten- und kräuterfreundlich, verspeisen Schnecken oder liefern das Frühstück.
Dass Herausforderungen - wie ein steiler Hang als Gartenfläche - auch ihren Charm haben und zu einzigartigen Wohlfühlgärten werden können, haben die Radler dann im letzten Garten erkennen können. Rank- und Blühpflanzen sowie Wildkräuter und Gräser erobern sich jedes Eck. Vieles lässt sich gestalten, aber manchmal muss man der Natur auch seinen Lauf lassen und bereut das nicht: Einfach nur schön!
Müde zurück bleibt im Kopf vor allem eines: Ein wunderbar großer Eindruck davon, wie viel Leben es geben kann - in den paar Quadratmetern ums Haus - wenn man sich dranmacht oder es einfach passiv gedeihen lässt.
Mehr zu Gärten kann man z.B. am Tag des offenen Gartens in Luhe (25.6.) erleben. Der LBV ist mit einem Stand dabei oder man bewirbt sich selbst bei der Aktion: Vogelfreundliche Gärten.
Wir bieten aber auch eine Vielzahl anderer Veranstaltung zur Artenkenntnis und im Bereich aktiver Naturschutz auf Flächen. Hier geht's zu unseren Veranstaltungen.
Text und Fotos: V. Bauer