Die Kleinen ganz groß im Tierspurenfinden

LBV-Tierspurenwanderung ist ein voller Erfolg

Markanter Fund zum Schluss: Ein Fuchs-Schädel
Markanter Fund zum Schluss: Ein Fuchs-Schädel

90 Minuten abwechselnd den Blick konzentriert auf den Boden konzentrieren und dann gespannt den Geschichten hinter den zunächst unscheinbaren Auffälligkeiten lauschen - das wollten am letzten Sonntag der Weihnachtsferien über 50 Besucher:innen der Familien-Tierspurenwanderung mit Wolfgang Winter. 

 

Abgegrast wurde nur wenige hundert Quadratmeter im Waldstück zwischen Schätzlerbad und Schwedentisch, doch obwohl es sich hierbei sicher nicht um einen Urwald handelt, entdeckten von allem die jungen Teilnehmer:innen wortwörtlich auf Schritt und Tritt spannende Hinterlassenschaften und Spuren von Tieren und Pilzen im Wald. Die Liste der Highlights ist lange: Vom Zitronenfalter, der dank Frostschutzmittel in den Flügel, einfach auf dem Waldboden den Winter abwartet, ...


über verschiedene Gallwespen an Blättern bis hin zur Innenansicht einer Spechthöhle oder den unterschiedlich ordentlichen Bissspuren an Fichtenzapfen, die Maus und Eichhörnchen hinterlassen, gab es viel zu sehen und zu erklären. Und was man nicht direkt sehen konnte, zauberten die Erläuterung von LBV-Naturkenner Wolfgang Winter charmant als Kopfkino in die Köpfe der gebannten Zuhörer:innen.

 

So z.B. die langsam dicker werdende Linie in der Borke, die zeigen, dass es dem hier fressenden Bock gut geschmeckt hat und er immer gewichtsmäßig kräftig zugelegt hat, "gesundheitsbewusste" Vögelchen, die Weißdorn fressen, Rehe, die sich mühsam trockene Kuhlen buddeln, damit sie sich auf vergleichsweise trockenen Erdreich nah nebeneinander liegen können und vieles mehr. 

 


Auch die Hintergründe und Bedingungen für die Entstehung all der unterschiedlichen Arten konnten kaum anschaulicher dargestellt werden.

So sind die Bedingungen, die die Eichengallwespe für die Entwicklung von Nachkommen braucht so wahrscheinlich, als würde man ein 1000-Teile-Puzzle in der Schachtel schütteln und es würde dann zusammengebaut rauskommen. 


Vom Reh ... beim Hasen würde es erstaunlicherweise größer sein.
Vom Reh ... beim Hasen würde es erstaunlicherweise größer sein.

 

Kein Wunder also, dass alle auch bei phasenweise Nieselregen und z.T. gruseligen Funden wie einem Fuchs-Schädel trotzdem gut gelaunt durch den Wald gestreift sind und dieses Mal auch nichts im Wald hinterlassen haben, als den Nachhall fröhlichen (Kinder-)Lachens. 

 

Fotos und Text: V. Bauer

Die Fichtenzapfen sind bei vielen Waldbewohnern beliebt.
Die Fichtenzapfen sind bei vielen Waldbewohnern beliebt.