Wenn es im November düster ist und sanfte Nebelschwaden über den Wasserflächen schweben, kann die Trippacher Weiherkette ganz schön schaurig wirken: Bemooste Äste und quer liegende Baumstämme lassen das Gebiet am Ufer wild und unzugänglich erscheinen. Im Spiel der Jahreszeiten zeigen dann blühende Hecken, dichtes Grün und eine spiegelnde Wasseroberfläche an ganz anderes Gesicht. Aber immer wird dem Betrachter schnell klar, dass dieses Kleinod innerhalb des Oberpfälzer Hügellandes eigentlich ein Paradies für viele Tierarten ist, die es sonst schwer haben:
In den Teichen und feuchten Ufergebieten regen sich Amphibien. Frösche sind zu hören, den Kröten wurde 2005 unter Mithilfe des LBVs Weiherhammers sogar ein Amphibiendurchlass unter der Straße gebaut. Ein seltener Luxus, der die Wanderbewegungen zwischen Laichgewässern sowie Feuchtwiesen und -wäldern sicherer gestaltet. Am Rand der Teiche, die vom Heiligenlohbach gespeist werden, räkeln sich oft Kreuzottern. Aus der trüben Wasseroberfläche sieht man im Sommer die Köpfe der Ringelnattern ragen. Die flachen und verwachsenen Uferzonen bieten zahlreichen Insekten, Faltern, Käfern und Spinnen einen vielseitigen Lebensraum. In die Teiche selbst hat der LBV unter anderem den seltenen Schlammpeitzger oder Friedfische eingesetzt. Weil die Wasserfläche aber auch bei vielen Vogelarten sehr beliebt ist und diese ungewollte auch Raubfirsche wie Barsche mit eintragen, wird gelegentlich abgefischt, um Larven, kleinere Fische und Amphibienlaich zu schützen.
Eine wirtschaftliche Nutzung im eigentlichen Sinne findet hier natürlich nicht statt, denn die Trippacher Weiherkette ist ein wichtiger Baustein des Naturschutzes. Dieser Rückzugsraum für Vögel und andere Tiere gehört zum Fauna-Flora-Habitats (FFH) "Haidennaab, Creussenaue und Weihergebiet nordwestlich von Eschenbach", das insgesamt 1.866 ha umfasst und das ein wichtiges Element eines größeren Biotopverbunds ist, weil sich hier drei Biotopachsen kreuzen.