LBV Naturschutzgruppe Weiherhammer und Umgebung

Aktiv in Mantel - Etzenricht - Kohlberg - Weiherhammer

LBV Naturschutzgruppe Weiherhammer und Umgebung baut Zaun um Naturschutz-Erfolgsprojekt ab

Hecke frei für Hase, Igel und Co

Foto: Ingrid Schrembs
Foto: Ingrid Schrembs

Sechs Jahre  - und die Fläche ist nicht wiederzuerkennen. Dort, wo der Boden 2005 noch mit nichts als braunen Fichtennadeln bedeckt war, steht jetzt mannshoch eine dichte Hecke, die in puncto Artenvielfalt wirklich nichts zu wünschen übriglässt:

Schlehen drängen sich an Holunder, dazwischen Kirschbäume, Birken und vieles mehr. Alles strotzt vor Saft und Kraft. Zeit für die Aktiven der LBV Naturschutzgruppe Weiherhammer und Umgebung um Adolf Küblböck und Bernd Bauer vom OWV die schützende Hand in Form eines Heckenschutzzauns ein wenig zurückzunehmen, denn dieses Biotop kann jetzt guten Gewissens freigegeben werden zur Besiedlung – auch für die etwas größeren Tiere des Klingenbachtals: Feldhasen, Rehen, Igeln und vielen mehr steht nur ein neuer Rückzugraums zur Verfügung.

Der Neuntöter und andere Vögel fühlen sich auf den LBV-Flächen schon lange wohl, denn die Büsche bietet mit ihren Blüten und Früchten neben Schutz auch Nahrung, egal ob es sich bei den Vögel um Weichfutter-, Körner- oder Insektenfresser handelt.


Foto: V. Bauer
Foto: V. Bauer

Um die stattliche Hecke von 80m Länge und 5m Breite ganz der Natur zurückzugeben, krempelten die Naturschützer die Ärmel nicht hoch, sondern zum Schutz vor Mücken, Brennnesseln und Dornen herunter.

Fünf lokale Aktive haben unterstützt von vier weiteren von der neuen LBV-Naturschutzgruppe Neustadt-Weiden u.U. ca. 150m Drahtgeflecht abgebaut, eingerollt und im dichten Dickicht unzählige Holzstützen entfernt. Möglich war dies nur, weil der Landwirt Christian Lehner aus Weißenbrunn dem LBV kurzfristig sein anliegendes Feld als Arbeitsbereich und Zwischenlager überlassen hat.

Foto: Ingrid Schrembs
Foto: Ingrid Schrembs

Bei bestem Wetter in einer der wenigen Regenpausen dieses Sommers war die Arbeit dann nach ca. 2 Stunden schon fast zu schnell vorbei, denn die Freude am gemeinsamen Naturschutz war allen anzumerken. Freuen werden sich aber vor allem die neuen Bewohner der Hecke, für die der Zaun nun kein Hindernis mehr darstellt. Die großgewordenen Bäume und Sträucher brauchen an ihren Spitzen den Verbiss der Rehe jetzt nicht mehr zu fürchten. Das langfristige Engagement der LBV-Naturschutzgruppe Weiherhammer u.U. die bereits 2020 viel Energie und Zeit in die Vorarbeiten für dieses Projekt gesteckt haben, hat sich gelohnt: Die Hecke ist aus dem Gröbsten raus und gedeiht. 

 

Text: Verena Bauer

Landschaftspflege auf LBV-Fläche in der Nähe von Georgenberg

(Georgenberg, 3.9.2021): Dass diese LBV-Schutzgebiete  in der Nähe von Georgenberg ein wahrer Schatz sind, ist sofort für jeden zu erkennen, der seine Blick von der Anhöhe aus über die Landschaft bis hin zur tschechischen Grenze schweifen lässt und dessen Beine dabei von einer Unmenge von Heuschrecken umhüpft werden.

 

Artenreiche Feuchtwiesen, z.T. mit moorigen Stellen, vielfältige Landschaftsstrukturen aus Büschen, Freiflächen und kleinen Waldelemente ... kurz eine idyllische Naturlandschaft, die seit 1999 im Besitz des LBV Neustadt-Weiden ist und auf der in einem Monitoring aus dem Jahr 2013 sage und schreibe 107 verschiedene Pflanzen und 90 verschiedene Tierarten kartiert werden konnten. 

 

Damit diese artenreiche, waldfreie Landschaft so erhalten bleibt, muss mindestens einmal im Jahr gemäht werden. Das hat jetzt eine umgestürzte Fichte verhindert. 

Gut gelaunt und mit beherztem Anpacken wurde der Baum aber schnell von Aktiven aus den LBV-Naturschutzgruppen Weiden-Neustadt und Weiherhammer beseitigt. Das Totholz darf freilich auf der Fläche bleiben. 

 

(Text: V. Bauer, Fotos: J. Schieder, J. Römheld und V. Bauer)


Vielfalt der Unterwasserfauna der Trippacherweiherkette ans Licht bringen

Mit einer selbst gebauten Reuse kann die LBV Naturschutzgruppe Weiherhammer u.U. jetzt auch trübes Wasser erforschen

Foto: LBV Naturschutzgruppe Weiherhammer u.U.
Foto: LBV Naturschutzgruppe Weiherhammer u.U.

Viel handwerkliches Geschick und Recherche hat Georg Stark investiert. Und es hat sich gelohnt. 

Entstanden ist eine perfekt-runde und leicht handhabbare Schleuse. 

Mit dieser können die Mitglieder der LBV Naturschutzgruppe Weiherhammer und Umgebung nun die Unterwasserwelt in Trippach näher in den Blick nehmen. 

Beim ersten Testeinsatz wurden zunächst Schleien entdeckt, spannend wird es aber auch, ob sich demnächst einmal auch andere Fischarten und Flusskrebse kurzzeitig im Netz verfangen, um den Naturschützer einen Blick auf ihre wasserbenetzten Körper zu gönnen. 

Danach dürfen alle "Fänge" der Reuse freilich wieder zurück ins kühle Nass und die versteckreichen Ränder der naturbelassenen Weiher. 

Foto: Pixabay, gemeinfrei, Vizetelli
Foto: Pixabay, gemeinfrei, Vizetelli

Landschaftspflege in Trippach

Reptilieneier mögen's wohlig warm

Das Heu des Weiherdamms wird zur Kinderstube gemacht

Trippach (18.6. 2021) Mit großem und kleinem Gerät rückte die LBV Naturschutzgruppe Weiherhammer u.U. auch dieses Jahr an, um es den Reptilien im Schutzgebiet noch etwas gemütlicher zu machen. Alles vom Bulldog bis zu Mistgabel und Rechen war dabei. Und ... man kann es sich kaum vorstellen ... gemütlicher heißt in diesen heißen Tagen wirklich wärmer. Dafür wurde das mittlerweile hohe Gras am Damm gemäht, gewendet, getrocknet. Der Heuhaufen des letzten Jahres wurde angehoben, sein Innenleben mit großen sperrigen Ästen und Astgabeln versehen und dann wieder abgelegt. Im Inneren entstehen auf diese Weise Hohlräume, durch die sich Ringelnatter, Kreuzotter, Blindschleichen und Eidechsen ihren Weg bahnen und ihre Eier ablegen können. Das verdichtete Heu des letzten Jahres wäre undurchdringlich gewesen. Zum Abschluss bekam die Reptilien-Kinderstube noch ein neues, riesiges, duftendes Heudach. Jetzt müssen die Schlangenmütter nur noch den Gärprozess abwarten, denn seine Abwärme bietet praktischer Weise Brutunterstützung für die Eier. 

Arbeit: Georg, Jens, Dolf, Nicole, Verena

Fotos: Mane, Dolf, Verena


Aus dem Neuen Tag (mit freundlicher Erlaubnis von Regionalreporter Hans Müller)

Mähen ist nicht gleich mähen, meint ein Hannersgrüner Naturschützer

Manfred Häring setzt auf den Balkenmäher-Einsatz. "Damit Tiere und Wildblumen nicht durch Mulchmäher vernichtet werden", wie das Vorstandsmitglied des LBV sagt. Er erläutert seine Theorie und hält ein Plädoyer gegen Mulchmäher.

Foto: Hanna Häring
Foto: Hanna Häring

(April 2021) Es gibt sie, die unerschütterlichen Vorkämpfer für intakte Natur und gesunde Umwelt. Der Hannersgrüner Manfred Häring ist einer, der sich da stark engagiert. Gerade widmet er sich dem Thema Mähen.

Auch wenn ihm manchmal wegen seines Engagements Gegenwind um die Ohren wehe, wie er erzählt. „Aber noch mehr bekomme ich Zustimmung für meine Aktivitäten“, bekennt er und geht selbst mit gutem Beispiel voran. „Letztes Jahr kaufte ich mir einen Balkenmäher, um eine möglichst schonende Pflege der Grünflächen zu erreichen. Nach intensiver Beschäftigung mit dem Thema, mähe ich die Bereiche erst im Frühjahr, damit die Wintervögel auch bei Schnee noch Samen zu futtern bekommen. Außerdem bieten die Hohlstängel der Pflanzen Überwinterungsmöglichkeiten für Insekten“, informiert er. Das langfaserige Mähgut wird dann separat kompostiert.

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Unterschätztes Insektenparadies "Kopfweide"

Bild: Verena Bauer
Bild: Verena Bauer

(Frühjahr 2021) Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten und ein bis auf den Stamm zugestutzter Baum ist normalerweise nichts, was einem/r Naturschützer/in besonders gut gefällt.

In diesem Fall können wir aber sicher sein, dass das die Insekten ganz anders sehen. Denn wenn Weiden zugestutzt werden, entstehen an auf ihrem "Kopf" zahlreiche Hohlräume mit morschem Material - ein Paradies für Insekten. Bei Untersuchungen (siehe Quelle unten) an Kopfweiden konnten bis zu 100 Käferarten entdeckt werden und im Schutz dieser Vertiefungen tummeln sich auch Spinnen, Hautflügler, Asseln und viele andere Insekten. Dabei ist die Kopfweide Unterschlupf, Nistplatz, Jagdrevier, Speisekammer und Überwinterungsmöglichkeit zu gleich. 

Davon profitieren dann auch Vögel und Säugetiere. 

Deshalb hat die Naturschutzgruppe Weiherhammer u.U. auch dieses Jahr wieder die Pflegearbeiten an mehreren Kopfweiden übernommen und zu Heckenschere und Motorsäge gegriffen. Man hofft so, den Baum selbst auch davor zu schützen, dass er durch die Last seiner Äste vorschnell auseinander bricht.

Das abgeschnittene Material dient nicht nur Vögeln und anderen Tieren als Schutz, sondern in diesem speziellen Fall auch dem LBV-Nachwuchs als Unterstand, denn ein langjähriges Mitglied des LBV wird aus den stärkeren Triebe an Tipi für seinen Enkel bauen. 

Letztlich können also sowohl Insekten als auch Naturschützer ganz zufrieden auf einen gestutzten Baum blicken ... solange es eine Kopfweide ist. 

Quelle: http://www.kuriosetierwelt.de/lebensraum-kopfweiden/


"Süßes" gibt es nicht nur für "Saures", sondern auch für Lerchenschutz

Wenn die Richtigen miteinander reden, wird mit einfachen Mitteln viel erreicht.

Foto: Naturschutzgruppe Weiherhammer u.U.
Foto: Naturschutzgruppe Weiherhammer u.U.

(Oktober 2020): Es sind die Landwirte, die in Kohlberg und Umgebung das größte Pfund zum Schutz der Feldlerchen beitragen. Denn diese kleinen Bodenbrüter, die einfach zu unserer Landschaft gehören, haben nur wenig Chancen, ihren Nachwuchs tatsächlich großzuziehen, wenn die Äcker regulär bewirtschaftet werden. 

Dabei kann mit ein paar ausgesparten Quadratmetern Ackergrund viel bewirkt werden. Bernd Bauer (OWV Kohlberg), ein langjähriger Naturschutzpartner des LBVs vor Ort, animiert seit Jahren die Landwirte der Region solche "Lerchenfenster" frei zu lassen. Die haben sich diese Idee auch gern zu eigen gemacht und setzen sie konsequent auf ihren Äckern um. 


Zwei bis dreimal im Jahr brütet der "Vogel des Jahres 2019" normalerweise und findet mit den "Lerchenfenstern" in der Region nun schon seit langem auch passende, nicht dicht bewachsene Stellen im Acker, in denen seine Brut auch vor großen Maschinen verschont bleibt. "Lerchenfenster" sind nämlich bewusst angelegte Fehlstellen im Winter- oder Sommergetreide. Die kleineren Einkommenseinbußen und die Umstände bei der Bewirtschaftung der Flächen nehmen die Landwirte gern in Kauf, denn die Lerche belohnt nicht nur sie mit ihrem wunderbaren Trällern in der Morgendämmerung, sondern alle Naturfreunde der Region.  Denn die Feldlerche ist vom Aussterben bedroht. In Deutschland ist ein Viertel dieser begabten Sänger seit 1998 verschwunden. 

Dass Bernd Bauer ihnen dafür ein Glas Honig vorbeibringt, ist eine nette Geste der Anerkennung. Süßer schmecken dürften aber die Erfolge beim Artenschutz der Lerchen.

(Text: V. Bauer)

Foto: Naturschutzgruppe Weiherhammer u.U.
Foto: Naturschutzgruppe Weiherhammer u.U.
Bild von Bernd Bauer
Bild von Bernd Bauer

Zweimal doppelt können sich die Mantler freuen

Wieder zwei Jung-Störche

Seit 1995 zum letzten Mal Störche im Ort gebrütet hatten, mussten die Mantler ganz schön lange warten, bis endlich 2019 ein Storchenpaar wieder zwei junge Störche hier großzog. Dass schon im nächsten Jahr - also heuer - erneut zwei stramme Strochenjungen begrüßt werden konnten, freut die Leute in Mantel natürlich besonders. Sie sind vermutlich fast so stolz wie das Elternteil, das hier zufrieden auf seine Nachkommen blickt. Seit Ende August sind sie nun auf dem Weg in den Süden ... und kehren hoffentlich bald wieder nach Mantel zurück.

Bild: LBV-Naturschutzgruppe Weiherhammer u.U. 


Gepflegte Sonnenplätze für Reptilien

TRIPPACH (21.8.2020) In der brütende Hitzen dieses Sonnentags sucht die LBV Naturschutzgruppe Weiherhammer u.U. nicht etwa den Schatten, sondern kümmert sich darum, auch den Reptilien an der Trippacher Weiherkette einen gepflegten Sonnenplatz zum Relaxen zu verschaffen. Zuerst wird das Stück mit dem Bulldog gemäht, dann setzen die LBV-Mitglieder auch ihre Muskelkraft ein, wenden das Heu und schichten es zu einem Haufen, der sich innen so weit erwärmen wird, dass für die Reptilien eine Wärmestation und ein wahres Brutparadies entstehen. Es könnte nicht gemütlicher sein, um nach einer Brutphase kleinen Reptilien in geschützter Umgebung aus den Eiern in die Welt schlüpfen zu lassen. Am Ende strahlt nicht nur die Sonne! 

 

Bilder: Naturschutzgruppe Weiherhammer, Text: V. Bauer



Mit der Heckenschere für die nächsten Generationen

Die noch junge Lindenallee im Klingenbachtal bekommt eine Chance zu wachsen.

KOHLBERG (17.8.2020)

Bei Ankunft im Klingenbachtal sind keine Bäumchen und schon gar keine "Lindenallee" zu sehen. Die vom LBV gepflanzten und sorgsam geschützten Stämme verschwinden in einem beeindruckenden grünen Dschungel aus stacheligen Brombeeren.

 

So bestünde kaum die Chance, dass sie als breite Stämme den Enkel, Urenkel und Ururenkeln der jetzigen Wanderer in Kohlberg den Weg durch dieses schöne Tal weisen. 

Mit der Heckenschere kämpfen sich LBV-Mitglieder aus Weiherhammer, Weiden und Neustadt durch die stachelige Pflanzenmasse und schaffen Luft, Licht und Platz, den die Bäume auch brauchen. 

 

Jetzt kann die Lindenallee bis zum nächsten Jahr wieder ein Stück Richtung Himmel wachsen, bis die Laubbäume gnädig auf die Brombeeren zu ihren Füßen herabsehen können, die dann wirklich nicht mehr stören werden.


Inseln zum Atmen im Schwarzbeermeer

Landschaftspflegeaktion zur Rettung des Wintergrüns


(13.07.2020) Es ist eine eher karge Pflanze, für die sich Dolf Küblböck, Susanne Schwab und Verena Bauer auf den Weg in den Wald gemacht haben: Das Wintergrün in zwei verschiedenen Arten. Seinen Namen hat es verdient, weil es im Winter seine Blätter nicht einzieht und daher das ganze Jahr zu sehen ist. Es wächst auf feuchten, aber kargen Waldbögen und als es hier im Kreisgebiet entdeckt worden ist, wurde es von der Ortsgruppe Weiherhammer begeistert begrüßt. Denn das Wintergrün ist sehr selten geworden.

LBV legt Blühstreifen bei Hannersgrün an

03.05.2016 - Die LBV-Ortsgruppe Weiherhammer engagiert sich für den Erhalt der Artenvielfalt vor Ort. In einer gemeinsamen Aktion haben 30 Aktive und vor allem zahlreiche Kinder Blühstreifen bei Hannersgrün angelegt. Auf rund 500 Quadratmeter entlang der Gemeindeverbindungsstraße wurde so eine kleine Naturoase geschaffen, die auch das Auge erfreuen der Bürger erfreuen dürfte.

 

Die Initiative dazu hatte Manfred Häring, der seinen Vorschlag bei einer Bürgerversammlung eingebracht hat. Beim Kohlberger Bürgermeister Rudolf Götz stieß er damit offene Tore ein. Das Gemeindeoberhaupt legte bei der Ansaat der Flächen selbst mit Hand an. Das Potenzial für weitere Blühstreifen ist groß; alleine in Kohlberg gäbe es noch zehn Hektar Feldraine, die so erblühen könnten.

Die Wildblumenmischung umfasst über 30 verschiedene Arten und wird so zu einer lebenswichtigen Nahrungsquelle für insekten, aber auch Vögeln, wie dem Stieglitz, der sich von Distelsamen ernährt. Er ist der Vogel des Jahres 2016.



Alle Bilder von der Ortsgruppe Weiherhammer.