"Süßes" gibt es nicht nur für "Saures", sondern auch für Lerchenschutz

Wenn die Richtigen miteinander reden, wird mit einfachen Mitteln viel erreicht.

Foto: Naturschutzgruppe Weiherhammer u.U.
Foto: Naturschutzgruppe Weiherhammer u.U.

(Oktober 2020): Es sind die Landwirte, die in Kohlberg und Umgebung das größte Pfund zum Schutz der Feldlerchen beitragen. Denn diese kleinen Bodenbrüter, die einfach zu unserer Landschaft gehören, haben nur wenig Chancen, ihren Nachwuchs tatsächlich großzuziehen, wenn die Äcker regulär bewirtschaftet werden. 

Dabei kann mit ein paar ausgesparten Quadratmetern Ackergrund viel bewirkt werden. Bernd Bauer (OWV Kohlberg), ein langjähriger Naturschutzpartner des LBVs vor Ort, animiert seit Jahren die Landwirte der Region solche "Lerchenfenster" frei zu lassen. Die haben sich diese Idee auch gern zu eigen gemacht und setzen sie konsequent auf ihren Äckern um. 


Zwei bis dreimal im Jahr brütet der "Vogel des Jahres 2019" normalerweise und findet mit den "Lerchenfenstern" in der Region nun schon seit langem auch passende, nicht dicht bewachsene Stellen im Acker, in denen seine Brut auch vor großen Maschinen verschont bleibt. "Lerchenfenster" sind nämlich bewusst angelegte Fehlstellen im Winter- oder Sommergetreide. Die kleineren Einkommenseinbußen und die Umstände bei der Bewirtschaftung der Flächen nehmen die Landwirte gern in Kauf, denn die Lerche belohnt nicht nur sie mit ihrem wunderbaren Trällern in der Morgendämmerung, sondern alle Naturfreunde der Region.  Denn die Feldlerche ist vom Aussterben bedroht. In Deutschland ist ein Viertel dieser begabten Sänger seit 1998 verschwunden. 

Dass Bernd Bauer ihnen dafür ein Glas Honig vorbeibringt, ist eine nette Geste der Anerkennung. Süßer schmecken dürften aber die Erfolge beim Artenschutz der Lerchen.

(Text: V. Bauer)

Foto: Naturschutzgruppe Weiherhammer u.U.
Foto: Naturschutzgruppe Weiherhammer u.U.
Bild von Bernd Bauer
Bild von Bernd Bauer