Maroni, Sauerstoff und Erholungswald für die Zukunft

LBV-Naturschutzgruppe Weiden-Neustadt u.U. pflanzt Kastanien über der Hermann-Hütte

"Wer Bäume setzt, obwohl ihm gewiss ist, dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird, hat zumindest angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen."

(Philosoph Rabindranath Tagore)

Die Aktiven stehen nicht auf freiem Feld, als sie ausgerüstet mit Pflanzspaten, Handschuh und viel Energie die Fläche über den letzten Häusern an der Neustädter Hermannhütte erreichen. Und das ist an dieser Stelle gar nicht selbstverständlich. Der Kahlschlag der Fichten, der wegen dem Borkenkäfer nötig geworden war, ist noch gar nicht so lange her und doch sprießt überall um die Naturschützer herum schon neues Baum-Leben: Buchen, Vogelbeerbäume, Pappel, kleine Eichen und vieles mehr. Das macht Mut, denn es zeigt, dass die Natur auch unter sich stark verändernden Bedingungen eine großes Potential an Regenerationsfähigkeit besitzt. 

Weil der menschengemachte Klimawandel für die einheimische Waldflora aber in Zukunft noch harte Herausforderungen mitbringen wird, soll an dieser Stelle der Waldumbau aber zusätzlich unterstützt werden.


Förster Andreas Arnold hat hier bereits im Jahr zuvor die Grundlagen gelegt und vor allem Ess-Kastanien gepflanzt mit ein paar Kirschen und Buchen dazwischen. Die meisten der jungen Pflänzchen aus Österreich, wo sich die Esskastanie historisch auch über die kleine Eiszeit hinwegretten konnte, scheinen sich auf der Fläche auch sehr wohl zu fühlen. Es ist November und die Blätter sind größtenteils noch saftig-grün. Ein paar der Setzlinge sind allerdings ausgefallen - erstaunlich wenige angesichts des heißen Sommers. 

Und diese Lücken werden nun von den Aktiven der LBV-Naturschutzgruppe gefüllt. Ca. 125 Ess-kastanienbäumchen bringen die Aktiven nach Anleitung des Försters an diesem Vormittag sorgsam und mit viel Liebe in die Erde. Die Pflanzaktion wurde von Bürgermeister Dippold auf den Grund der Stadt ermöglicht. Eine Kooperationsform zwischen LBV und Stadt, von der alle profitieren. Auch die Kleinsten geben voll motiviert nicht gleich auf, wenn der verwurzelte Boden sich nicht gleich zu einem schönen Pflanzloch öffnen lässt. 


Die Vorfreude darauf, in den nächsten Jahren das Gedeihen der Pflanzen beobachten zu können, lässt die Anstrengung vergessen. Dass man die ersten Kastanien erst in ca. 20 Jahren wird essen können, erstaunt. Es ist aber Grund genug, sich bis dahin weiter für die Natur, den Walderhalt, die Luftreinheit und den Schutz der Schönheit unserer Region einzusetzen. 

Die LBV-Naturschutzgruppe Weiden-Neustadt freut sich schon jetzt auf mehr solche Gelegenheiten im Landkreis. 

 

Verantwortlich für die Aktion: Andreas Arnold, Text und Fotos: V. Bauer