Abenteuerliches Naturerlebnis: Das Frühlingserwachen des Fledermäuse

Zuhause bleiben und trotzdem das Frühlingserwachen zu genießen und zu erleben, dies soll mit einigen Tipps vom Landesbund für Vogelschutz erleichtert werden. Hier wollen wir zeigen, was am Abend und in der Nacht beobachtet werden kann.

Fledermäuse beobachten

Nach Sonnenuntergang erwachen mit abnehmendem Licht unsere Fledermäuse und fliegen aus ihren Quartieren. Sie haben nach monatelangem Winterschlaf viel an Gewicht verloren und müssen nun erstmal fleißig Mücken jagen, wobei wir sie auch mitten in der Stadt beobachten können. Schon die Kleinsten von ihnen vertilgen pro Nacht bis zu 300 Mücken und helfen so mit, dass wir  weniger gestochen werden. Meistens können wir in Siedlungen und Gärten die winzigen Zwergfledermäuse bei ihrem rasanten Kurvenflug beobachten. Gerade mal halbdaumenlang und nur um 5 Gramm schwer, wirken sie im Flug mit ihrer Flügelspannweite von 20 cm schon spatzengroß. Wer nahe an Gewässern wohnt, kann die Wasserfledermaus bei der Insektenjagd beobachten. Sie fliegt geradlinig oder in weiten Schleifen ganz niedrig über der Wasseroberfläche und keschert ins Wasser gefallene Mücken und anderes Kleingetier. Hoch oben in den Lüften jagt dagegen der Große Abendsegler nach dickeren Kerbtiere wie z.B. Wanzen. Dabei ruft er wie alle Fledermäuse im Ultraschallbereich, allerdings so „tief“, dass Kinder mit guten Ohren dies noch als Zirpen hören können. Richtig spannend wird die Fledermausbeobachtung dabei erst mit einem Ultraschalldetektor, der die für Erwachsene sonst nicht wahrnehmbaren Rufe dieser faszinierenden Tiere elektronisch für uns hörbar macht.


Die Schönheit des Nachthimmels genießen

Wer nachts Tiere beobachtet und belauscht, wird oft zusätzlich mit einem faszinierenden Sternenhimmel belohnt. In einer klaren Nacht können wir dann bei zunehmender Dunkelheit die ersten Sterne und Planeten ausmachen. Zur Zeit ist besonders die glänzend helle Venus ein Hingucker, die am westlichen Horizont als „Abendstern“ der untergegangenen Sonne auf ihrem Weg der Ekliptik folgt. Der Mond wiederum folgt der Venus und wird Abend für Abend immer voller. In der Nacht vom 7. auf 8. April haben wir dann einen sehr erdnahen Vollmond, der nicht unbedingt erkennbar größer wirkt, jedoch deutlich heller als sonst scheint. Richtung Südwesten verabschiedet sich das mächtige, hochgestreckte X des Wintersternbilds Orion, bei dem in der Mitte  gut die drei Gürtelsterne erkennbar sind, darunter bei dunklem Beobachtungsplatz vielleicht sogar der diffuse Orionnebel. Schließlich lohnt es sich ab Aprilmitte bei klarer Nacht auch mal um 5 Uhr früh aufzustehen, um im Südosten den  Anblick der drei perlschnurartig aufgereihten Planeten Mars, Saturn und Jupiter bestaunen zu können.


Mit einigem Glück lässt sich im Laufe der Nacht als Höhepunkt des Ganzen noch ein abwechselnd flötender, zwitschernder, trällernder und plaudernder Vogelgesang hören – die Nachtigall ist's, die uns in der Ruhe der Nacht umso auffälliger ihre bis zu 300 verschiedenen Strophen zum Besten gibt.

 

(Text und Bilder von Markus Liebl, Fledermausbeauftragter)