Vogelstimmen-Wanderung im Max-Reger-Park mit Wolfgang Winter

Singen ist männlich ..

… zumindest was die Vogelwelt betrifft. Schnarren, Schnattern und eine Art Quietschen hört man auch von Weibchen, aber die vielgestaltigen, variantenreichen Gesänge, für die die ca. 20 Teilnehmer*innen an der Vogelstimmenwanderung im Max-Reger-Park am Samstagmorgen so früh aufgestanden sind, stammen allesamt von Männchen. Was diese damit bezwecken? Letztlich geklärt ist es nicht, erläutert Hobby-Ornithologe und Naturkenner Wolfgang Winter.

Natürlich dienen Gesänge der Reviermarkierung und dem Werben um ein Weibchen, aber das erklärt nicht, warum es scheint, als könnten manche Männchen, wie etwa der Kuckuck, gar nicht mehr mit dem Singen aufhören, selbst nachdem die Paarungsphase vorbei ist.

Dabei ist der perlende Gesang des Rotkehlchens oder der rollenden Triller eines Grünfinks nur für uns Menschen eine reine Freude. Für die Vogelmännchen selbst ist es brutaler Stress, wenn der arteigene Gesang im eigenen Revier ertönt und für die Weibchen bedeutet er zumindest die Qual der Wahl. 


Trotz späterwinterlicher Kält lauschten die Naturbegeisterten an diesem Frühlingsmorgen 26 verschiedenen Vogelarten. Während Ringel- und Türkentaube am Nachschlag ihrer Strophe unterschieden werden konnten und es einem der Zilpzalp akustisch leicht macht, weil er seinen eigenen Namen singt, lernten die Teilnehmer der Exkursion aber auch die Vogelarten an anderen Merkmalen zu erkennen. Das war möglich, weil sich die menschengewohnten Park-Vögel auch bereitwillig präsentierten: Den Kleiber erkennen nun alle am Bewegungsmuster, den Kleinspecht an einem sanfteren Trommeln im Vergleich zum lautstärkesüchtigen Buntspecht, die Ringeltaube an ihrer beeindruckenden Größe im Vergleich zu ihren Verwandten und den Buchfink am Streifen im Gefieder.

Dass sich dann auch noch der Weißstorch im Showflug zur Truppe gesellte, um auf der Tartanbahn genüsslich die Regenwürmer einzusammeln, rundete diese erste Vogelstimmenwanderung des Jahres ab.

 

Das Aufstehen und die kalten Zehen haben sich auch dieses Jahr wieder gelohnt. Am 23.4. am Penzach in Vohenstrauß gibt es die zweite Gelegenheit bei einer abendlichen Runde in - auch wieder mit Wolfgang Winter.