Getarnt für die Wüste – aber Brutplatzsuche im Landkreis

LBV-Naturschutzgruppe Weiden-Neustadt u.U.  beteiligt sich am Wiedehopf-Schutz

©Harald Wilk: LBV Bayern, Flickr
©Harald Wilk: LBV Bayern, Flickr

Keine 1000 Brutpaare in ganz Deutschland und diese nur in ganz besonders geeigneten, also überdurchschnittlich warmen und insektenreichen Gegenden - er macht sich ganz schön rar, der diesjährige Vogel des Jahres, der Wiedehopf (Infos zum Schutz des Wiedehopfs des LBV). Umso größer waren Staunen und Freude bei der Ortsgruppe Weiden-Neustadt des LBV, als Verena Bauer gleich zwei der markanten Haubenträger in einem strukturreichen Areal im Landkreis Neustadt über den Weg flatterten.

Auch in den darauffolgenden Tagen blieben die gefiederten Schönheiten vor Ort, der mit nahen Weidetieren und Wasserflächen mehr Insekten als üblich bieten kann.  "Vielleicht brüten die ja hier?" Diese Hoffnung spornte einige Aktive an, den eventuellen künftigen Lebensraum der durch ihr auffälliges Outfit unverwechselbaren Zugvögel durch attraktive Eigenheime aufzuwerten.

 


Kasten bei Hans im Bau
Kasten bei Hans im Bau

Drei nagelneue Luxusappartements schreinerte Hans Heinrich für die wärmeliebenden Insektenfresser. Das Material wurde großzügigerweise von Ingolf Miny gespendet (Innenausbau Miny, Neustadt). Gabi Lingl und Nicole Merbald halfen - dankenswerter Weise erteilte der Grundstücksbesitzer seine Erlaubnis- beim Aufstellen und bei der Inneneinrichtung - wobei Wiedehopfe sich bei dieser wohl auch mit ein paar Halmen zufriedengeben würden.

Hans, Nicole und Gabi wählen einen Standort
Hans, Nicole und Gabi wählen einen Standort

Über etwas mehr Schutz dürfte sich der Wiedehopf tatsächlich auch freuen. Denn auch wenn man es dem auffällig schwarz-weiß gestreiften orangen Vogel mit dem Bürstenkopf nicht zutraut. In seinem Winterquartier in der Savanne ist er am Boden mit dieser Färbung perfekt getarnt.

In der saftig-grünen Oberpfälzer Frühlingslandschaft gegeben, ist es schwerer, einen sicheren Brutplatz zu finden.

 

Kasten gefüllt
Kasten gefüllt

Wie zur Belohnung ließ sich tatsächlich einer der in ihrem Bestand gefährdeten Langschnäbel während der Arbeiten auf einem der nahen Bäume blicken. Hoffentlich hielt er von dort aus nach einer Behausung Ausschau, denn dafür gäbe es nun praktisch ein maßgeschneidertes Angebot. 

Text: Nicole Merbald

Fotos: Hans Heinrich, Nicole Merbald und Gabi Lingl

Materialien: Ingolf Miny


Gabi und Hans bei der Arbeit
Gabi und Hans bei der Arbeit
Kasten und Montage
Kasten und Montage