Sensenkurs beim LBV Neustadt-Weiden u.U. mit Ingolf

Insektenparadies vor der Haustür

Viele bunte Blüten, verschiedene Düfte, ein Summen, Brummen und Gaukeln und viel Leben im eigenen Klein-Paradies - immer mehr Blumen- und Insektenfreunde wagen den Schritt und lassen mehr Naturnähe auf ihren Grünflächen zu,  sehr zur Freude von Bienen, Hummeln, Raupen und Schmetterlingen. Je mehr verschiedene Pflanzen „im Angebot“ sind, umso mehr verschiedene „Abnehmer“ erscheinen, um sich an Nektar, Pollen, Blättern und Stängeln zu laben. Vorgemacht wird das zum Beispiel vom LBV-Mitglied Albert Hirmer, der ein wahres Blumen- und Insektenparadies rund um sein Haus in Hochdorf entstehen ließ: Malven, Natternkopf, Wiesen-Pippau, Ferkelkraut, Karthäusernelken, Nachtkerzen und Weideröschen sind hier beispielsweise im Hochsommer versammelt, emsig besucht von den Pollen- und Nektarsammlerinnen und sogar von den heuer so seltenen Schmetterlingen.

 

Bei aller Pracht: irgendwann wird der Bewuchs zu hoch, will kippen und neigt zum Umfallen – dann ist es Zeit für eine insektenfreundliche Mahd.


Es kommt nicht auf die Sens´ allein an, sondern auch auf die Mäher

Zehn Interessierte versammelten sich deshalb am frühen Morgen des 08. Juli zum dritten LBV-Sensen-Mähkurs, um sich von Ingolf Miny und Albert Hirmer Tipps und Tricks zur Sensen-Technik zu holen. Dank des Dengel-Kurses im März rückten einige durchaus mit messerscharfen Mähgeräten an. Trotzdem: bei falsch geführter Sense legt sich der Bewuchs nur fies auf den Boden und denkt nicht daran, sich abschneiden zu lassen. Trotz viel aufgewandter Zeit und Energie sind dann das Mähergebnis mies und der Frust groß. Doch jetzt nicht mehr:  „Die meisten fangen zu hoch an und hauen das Gras nur ab.“ erklärte Ingolf Miny und zeigte, wie die Sense zum Schneiden flach auf dem Boden aufliegend im Halbkreis herumgeführt wird. Am besten ist eine locker-schwungvolle Drehbewegung mit dem ganzen Rumpf – was bei ihm zugleich elegant und kinderleicht aussah. 

Die Technik macht den Unterschied

Jeder durfte dann nach Herzenslust üben, auf Wunsch mit verschieden langen Sensenbäumen und unterschiedlichen Sensenblättern. Auch der Winkel zwischen den beiden, die richtige Körperhaltung (nicht zu weit nach vorne gebückt) und die richtige Wetz-Technik kamen zur Sprache. Nach vielen Tipps und etwas Übung mit fachmännischer Anleitung konnte man es beim Sensenstrich schon selber hören: „Swusch, swusch“ macht das Gras, wenn alles passt und dann liegt es feinsäuberlich geschnitten auf dem Boden. Nach etwa zwei Stunden intensiver Arbeit wurden alle Kursteilnehmer reichlich belohnt: eine gemähte Wiese, ein gemeinsames Erfolgserlebnis, mehr eigene Sensen-Künste und eine Brotzeit mit bestem Zwiebelkuchen von Carola Hirmer – ein Sensen-Mähkurs mit dem klaren Ergebnis:  Lust statt Frust!

Text: Nicole Merbald

Und so soll das aussehen...