Ganz lokal, ganz konkret, ganz aktiv! Wir setzen uns ein für Naturschutz und Artenvielfalt in unserer Region. Mit kurzen, spannenden Geschichten bieten wir unsere Aktionen hier auch für Sie zum Lesen an.
Zum 01.01.2025 wird eine Nachbesetzung für die Stelle des Ehrenamtsbeauftragten in der Oberpfalz gesucht. Weitere Informationen können Sie dem nachfolgenden Dokument entnehmen.
Neben den vielen Fichten in der Region soll im Zuge des Klimawandels ein etwas vielfältigerer Wald entstehen. Samen wurzeln besser als Pflanzungen. Deshalb sähen wir wieder Wald und müssen dafür auch den Boden einritzen. Jede Hand wird gebraucht.
Treffpunkt: OWV-Parkplatz Wildenreuth
Dauer: ca. 2,5 Stunden
Ansprechpartner: Andreas Arnold
Weitere Infos und Anmeldung: verena.bauer@lbv.de.
Keine Angst, wir zählen nicht Baum für Baum, sondern wollen uns anschauen, wie viele Gehölz-Arten es bei uns gibt und nach welchen Kriterien sie sich ihre "Standorte" aussuchen.
Keine Anmeldung erforderlich.
Treffpunkt NEU: Almesbach, Parkplatz der Landwirtschaftlichen Lehranstalt
In wunderschöner Landschaftskulisse am Waldrand beim Waldauer Wiegenweiher machten sich am vergangenen Sonntag um 7:00 Uhr früh über ein Dutzend Vogelfreunde gut gelaunt mit Naturkenner Wolfgang Winter auf den Weg und wurden nicht enttäuscht.
In der Morgensonne trällerten nämlich auch die Vögel diesmal besonders klar und nah über den Köpfen. Mit dabei war z.B. die Mönchsgrasmücke, deren Gesang ganz sacht beginnt, sich dann aber bis hin zur Qualität einer Opernarie steigert. Feiner tönte es von den Spitzen der Bäume, in denen ein 6g-schweres Sommergoldhähnchen zu hören war. Lauter schmetterten wie immer Amsel, Buchfink und Zaunkönig ihre Lieder als permanente Begleiter auf der kleinen Runde um Weiher, Waldrand, Wiesen und Wald. So konnte nach und nach auch eine wichtige Erkenntnis reifen und geprüft werden: Es sind nämlich nicht vor allem die Strophenformen, die die Vogelarten unterscheiden.
Vielmehr hat jede Art eine eigenen unverkennbare Stimmfärbung, vom metallischen Sound der Kohlmeise über das Perlen des Rotkehlchens bis hin zum eher gepresst klingenden Ton des Grünlings. Am deutlichsten wurde das bei Buchfink und Fitis. Beide singen ähnliche Tonfolgen, aber während der Buchfink energisch und klar klingt, hinterlässt der Fitis eher einen melancholischen Eindruck. Aber engagiert gesanglich ihr Revier verteidigen, das wollten an diesem Tag alle Vogelarten.
Es wirkte fast so, als hätten nicht nur die menschlichen Schlenderer die Sonnenstrahlen in frischer Luft doch arg vermisst.
Wer einsteigen und nach und nach mehr Vogelstimmen selbst unterscheiden will, hat dazu am Donnerstag, den 2. Mai um 19:15 wieder Gelegenheit:
Treffpunkt: Östliches Ende vom Hopfenweg, am Heindlkeller
Nur wer seine Sense schärfen kann, kann Blühflächen im Garten anlegen und insektenschonend mähen.
Ingold Miny bringt diese alte Kulturtechnik des Kaltschmiedens allen willigen Insektenfreunden bei.
Ort: Neustadt / Waldnaab, Werkstatt Innenausbau Miny., Mühlbergweg 19.
Anmeldung erforderlich: Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Bitte möglichst eine eigene Sense und Gehörschutz mitbringen.
Kleine Spende erwünscht für Dohlen- und Rauchschwalbenprojekte.
Anmeldung bei: verena.bauer@lbv.de.
Viele wollen etwas für die Artenvielfalt im eigenen Garten oder auf dem Balkon tun. Aber nicht jede/r hat das Wissen und die Energie dazu, um gleich den ganzen Garten zum Naturgarten umzugestalten.
Lassen Sie sich von unserer Referentin Susanne Schwab ermutigen mit kleinen Tipps für einen leichten Start in mehr Artenvielfalt. "Zwei Quadratmeter Wildnis kann jeder!"
Online. Kostenlos.
Link bei verena.bauer@lbv.de
Schön ist’s in der Oberpfalz – das finden viele beim LBV Neustadt-Weiden.
Aber was kann man hier alles sehen? Wer das rausfinden will, für den bietet der Fotoabend eine gute Gelegenheit, um die Schönheiten der Natur, die sich uns im vergangenen Jahr zeigten, gemeinsam digital noch einmal zu erleben: Tiere, Pilze, Pflanzen und Landschaften.
Lassen Sie sich von unseren Naturfotografen verzaubern!
Kostenlos.
Online.
Link nach Anmeldung bei verena.bauer@lbv.de
Schritt für Schritt heimische Vogelarten kennenlernen, ja, das ist möglich. Wir beginnen ab jetzt, wenn fast nur die Kohlmeise singt, und nehmen dann nach und nach bei kleinen Spaziergängen einzelne Vogelarten dazu.
IM TEAM IST DAS GANZ LEICHT1
Wolfgang Winter geleitet uns durch die Klangwelt der Oberpfälzer Vogelarten. Dass sie uns ganz nah sind, kann man oft nur hören, sonst bleibt man blind.
Keine Scheu, digitale Tools machen heutzutage den
Einstieg leicht!
Mit Wolfgang Winter.
Erstes Treffen: Max-Reger-Park
Samstag 3.1.24, 15:30 Uhr,
Treffpunkt Realschulschwimmhalle
Keine Anmeldung erforderlich
Kontakt, weitere Infos und auf dem Laufenden bleiben: verena.bauer@lbv.de
Oder Teil der WhatsApp-Gruppe werden... Anmeldung z.B. per Mail.
Nicht nur der LBV verfügt über Flächen im Landkreis, sondern auch viele Privatpersonen. Da kann es hilfreich sein, sich einmal auch damit auseinanderzusetzen, wie man Grundbucheinträge überhaupt liest, was man als Grundstücksbesitzer oder einfach Interessierte/r mit dem Vermessungsamt zu tun hat und wann man einen Notar brauchen.
Für ehrenamtlichen Flächenbetreuer*innen im Naturschutz ist so etwas zentral, um aktiv an einer ökologischen Aufwertung von Flächen arbeiten zu können. Interessant ist es aber sicher auch für viele andere.
Deshalb lädt der LBV am kommenden Donnerstag zu einer gemütlichen Gesprächsrunde in d'Wirtschaft ein, wo Hans Heinrich, der sich beruflich Jahrzehnte lang mit solchen und ähnlichen Rechtsfragen und Naturschutz auf Flächen beschäftigt hat, zum Gespräch.
Alle Fragen sind willkommen.
Im Anschluss daran gibt es dann noch die Möglichkeit, mit neuen und erfahrenen Aktiven ins Gespräch zu kommen. Der Naturschutz und unsere nette Gruppe freut sich über jede/n Neuen.
Treffpunkt ist d'Wirtschaft in Altenstadt, 19:30 Uhr, Anmeldung nicht erforderlich, aber Kontaktaufnahme ist immer erfreulich:
Überall, auch ganz nah an unseren Städten, liegen sie unscheinbar auf oder neben dem Waldweg: Die kleinen Rätsel der Natur, über die wir meist unbedacht hinwegschreiten. Dass wir viel verpassen, wenn wir nicht genau hinsehen, das können Sie sich am kommenden Samstag rund ums Schätzlerbad von Naturkenner Wolfgang Winter vor Augen führen lassen. Denn beim LBV Neustadt/Weiden weiß man schon lange, es ist kaum etwas ist nur so, wie es scheint.
Ein Blatt ist nicht nur ein Blatt, sondern erzählt die Geschichte eines ganzen Ökosystems samt Boden, Einwanderungshistorie, Lebenskreislauf, Fressfeinden und vielem mehr. Und das was hier wie eine kunstvoll gestaltete Kugel ist, ist auch nicht einfach nur rund.
Ist es Pflanze, ist es Tier - oder beides zusammen? Lassen Sie sich verzaubern von dem, was die Natur massenweise zu bieten hat und seien Sie am kommenden Sonntag dabei!
Die Veranstaltung ist nicht nur, aber besonders für Familien geeignet, aber willkommen ist jeder mit wetterfester Kleidung und Schuhwerk.
Treffpunkt: Schätzlerbad Weiden, Sonntag, 14.1.2024, 14:00 Uhr
Der LBV-Neustadt/Weiden bietet am kommenden Samstag, den 25.11.23, um 14:00 Uhr die Gelegenheit, gerade jetzt etwas für die Vielzahl der Wildbienen zu tun, obwohl draußen kaum mehr etwas summt.
Denn Wohnungsbau muss mit Voraussicht stattfinden und dauert natürlich auch etwas. Dabei kann es mühsam sein, Löcher zu bohren.
Unter Anleitung von Gerhard Reichl und Albert Hirmer und in netter Runde mit anderen Naturliebhabern geht einem diese Arbeit aber sicher leicht von der Hand.
Passendes trockenes Hartholz wird gestellt. Muskelkraft, gute Laune, etwas Zeit, Handschuhe und ein Akkuschrauber oder eine Bohrmaschine zum Bohren unterschiedlicher großer Löcher sollte mitgebracht werden.
Die fertige Nisthilfe kann für 8 Euro mit nach Hause genommen werden und im Frühjahr beginnen dann die Freuden des Beobachtens. Denn je nach Lochgröße bietet so eine hübsche und natürliche Nisthilfe Loch für Loch Platz für gleich mehrere Wildbienen ... und sie wird mehrfach bewohnt.
Anmeldung und genaue Adresse bei Verena Bauer (verena.bauer@lbv.de).
Text: V. Bauer, Bild: A. Hirmer
Unscheinbarer hätte der Inhalt der Eimer kaum sein können, den Andreas Arnold den Teilnehmer*innen des Arbeitseinsatzes zu Beginn präsentierte: Ein Berg abgetrocknete Kiefernnadeln... So schien es. Doch zwischen den Nadeln verborgen lag das, was einmal die Zukunft des Neustädter Stadtwaldes werden soll: Buchen- und Lindensamen und ein paar große stattlich-runde Eicheln, die Kinder für den Förster per Hand eingesammelt hatten.
Damit die kleinen Baumkraftzentren aber auf dem Waldboden überhaupt eine Chance haben, mussten Andreas Arnold und sein Team ganz schön vorarbeiten. Netze auf dem Waldboden an anderer Stelle auslegen, an dem schon schöner Mischwaldbestand am Felix existiert.
Die im Waldgestrüpp verhedderten Niste mühevoll wieder einbringen. Die Masse aus Blättern, Samen, Ästen und Nadeln durch einen riesigen selbst gebauten Sieb filtern - auf einem Anhänger mit Hand - und dann noch den Waldboden neben der Fichtenmonokultur vorbereiten.
Vorbereiten heißt hier, dass der Oberflächenbewuchs durchbrochen sein muss, damit die Samen auf Erdreich fallen, in dem sie auch keimen können. Dafür wurde extra der kleinstmögliche Bulldog mit einem Spezialpflug versehen.
Auf diese Weise entstanden Furchen, in die die Ehrenamtler des Landesbundes für Vogel- und Naturschutzschutz dann stolz und voller Liebe die Samen verteilten, um sie anschließend mit kleinen Eisenrechen aus dem Garten behutsam zu bedecken.
Selbst passionierte Waldspaziergänger unterschätzen oft die Zeit, in der sie hier in der Oberpfalz die Laubbäume meist ohne Blätter sehen. Es ist fast sieben Monate. Doch das ist kein Grund für echt Baumliebhaber zum Sich-Bedauern, denn Laub- und Nadelbäume sind auch ohne Blätter spannend, hübsch und auch bestimmbar. Es kann zudem für jeden Draußen-Fan ein Augenöffner sein, unabgelenkt von der grünen oder bunten Blätterpracht einmal die nicht weniger interessanten Baumbestandteile wie die Rinde, die Wurzeln, die Wuchsform, die Früchte oder auch die Pilze, Pflanzen und Tiere, die typischerweise mit bestimmten Baumarten zusammenleben, genauer in den Blick zu nehmen. Die Riesen des Waldes betrachten wir sonst eher grobschlächtig. Wir widmen ihnen nicht die Aufmerksamkeit fürs jedes Detail, wie wir es bei kleinen Blüten oft tun. Dabei hat ihr Formenvielfalt genauso viel Achtsamkeit verdient.
Specht, Kleiber und Co. kennen ihre Baumpartner im Detail und haben auch Vorlieben. Wer also im Frühjahr das frische Grün der Buche schätzt, sich im Sommer an den rauschenden Pappeln erfreut, der kann sich mit dem LBV Neustadt-Weiden und Wolfgang Winter am kommenden Sonntag, den 19.11.23 um 10:00 Uhr auf die Suche nach einem Lieblingswinterbaum machen und wird sicher fündig.
Treffpunkt: Landwirtschaftsschule Almesbach.
Anmeldung ist nicht erforderlich. Festes Schuhwerk ist sinnvoll.
Die Idee ist: Neustädter Buchen und Linden sollen zu Müttern des lokalen Waldumbaus werden, weil diese Laubbäume bereits bewiesen haben, dass es ihnen hier in der Oberpfalz „taugt“. Dafür braucht es nur einen Blick auf den wunderschönen Laubbaumbestand des Felixwaldes.
Deshalb soll für ein erstes Versuchsprojekt eben nicht Saatgut von weither eingekauft werden. Vielmehr hat Förster Andreas Arnold Netze ausgelegt unter den herrschaftlichen Linden- und Buchenbeständen Neustadts und konnte auch eine ausreichende Menge lokales Saatgut gewinnen.
Das muss jetzt an anderer Stelle, an der der klimagerechte Waldumbau zu Mischbeständen noch bevorsteht, wieder in den Boden, um die Zukunft des Neustädter Waldes aktiv mitzugestalten.
Dabei wird ihn der LBV Neustadt-Weiden am kommenden Samstag, 11.11.23 um 10:00 Uhr unterstützen und sucht noch Helfer*innen, die mit einem Rechen gerüstet das Saatgut in die Erde bringen.
Treffpunkt ist das Eisstockheim Neustadt. Anmeldung und weitere Informationen bei: verena.bauer@lbv.de
Matt, ausgehungert und doch unendlich liebenswert. So finden im Herbst viele Menschen ein stacheliges Knäuel im Garten und dann wächst die Sorge: Was wenn es der Igel einfach nicht rechtzeitig geschafft hat, sich einen geeigneten Platz für den Winterschlaf zu suchen?
Was können die unzähligen Igel-Fred -Freunde hier in der Oberpfalz dann tun? Wann braucht es einen Besuch beim Tierarzt, wann nur eine kleine Kiste mit Laub oder eine Portion ungesalzenes Rührei? Und wann ist die Sorge unbegründet und man kann sich einfach über den Besuch im Garten freuen?
All das weiß Igel-Expertin Eva Rothballer und bringt es übersichtlich anwendbar auf den Punkt. Man hört ihr auch gern zu, wenn sie auf der jahrelangen Erfahrung mit der Pflege hunderter Igel plaudert.
Zuhören kann man ihr diesmal in einem neuen Format, denn es ist nicht einfach nur ein Vortrag. Im Talk diskutiert Eva Rothballer mit Nicole Merbald als "Nachwuchsigel-Retterin", die immer auf der Suche nach Gleichgesinnten ist, die auch ein Herz für die kleinen Stachelritter haben. Der LBV Neustadt-Weiden lädt daher herzlich ein. Der Talk ist kostenlos und findet online über Zoom statt. Den Link gibt es bei verena.bauer@lbv.de
Im Wald ist direkt unter unseren Füßen zunächst einmal keine Erde. Das ist die erste erstaunliche Erkenntnis an diesem Herbsttag. Selbst unter der neuen Blätterschicht liegt meist eben nicht gleich eine mineralische Schicht, in der Pflanzen wurzeln können. Denn die zarten bunten Blätter, die uns derzeit beim kleinsten Wind um die Nase wehen, sind gar nicht so vergänglich, wie man meint. Sie brauchen oft Jahre, um zu zerfallen und Nährstoffe für andere Lebewesen verfügbar zu machen. Wie lange man als Regenwurm warten muss, bis auch diese Schicht ein wohliges Zuhause bietet, das hängt von vielen Faktoren ab. Ist es zu trocken oder zu kalt, kann das schon einmal dauern. Ist das so, dann haben alle Baumarten, die Erde für ihren Samen brauchen wie z.B. die Kiefer, kaum noch Chancen, außer sie finden wie die Eiche einen klugen Waldpfleger wie den Eichelhäher, der sich seine Lieblingsnahrung selbst pflanzt.
Aber nicht nur die Witterung beeinflusst den Waldboden, oft sind es auch die Lage - zum Beispiel in feuchten Überschwemmungsgebieten - oder menschliche Wirtschaftsformen, die die Grau- und Brauntöne und damit die Ergiebigkeit des Waldbodens für verschiedene Arten prägen. So konnte mitten im Wald in der Nähe der Aue neben Pfeifengras eine Brennnessel wachsen, die viel verfügbaren Stickstoff braucht. Und das nur, weil nach Jahrhunderten des Ackerbaus selbst die kleinsten Flüsschen Nährstoffe in ihrem Schlamm mittransportieren und bei Überschwemmungen auch ablagern. Etwas höher auf sauren und magereren Böden dominiert phasenweise der Adlerfarn. Noch etwas höher bedeckt des Schwarzbeerkraut die Erde weiträumig und streckt seine Wurzeln schon knapp 3-4 cm unter der Erde aus nach den im Boden gelösten Nährstoffen in der ersten mineralischen Schicht. Im ehemaligen Moorgebiet hätte es dieses kleine Pflänzchen dagegen sehr weit gehabt zur geliebten Nahrung, denn der trocken gefallene Torf zerfällt zwar rasch und leider auch klimaschädlich, aber die Schicht, die sich über viele Jahrhunderte mit Hilfe von hohen Wasserständen im Wald aufgebaut hat, ist immer noch erstaunlich dick und entscheidet damit, wer auf ihr Chancen auf Wachstum hat.
Die Fichte, die bevorzugt auf Humus keimt, hat hier beste Bedingungen, auch wenn der Boden unter ihren Füßen hügelig wegbricht, denn wenn Torf zerfällt, fällt er auch unregelmäßig zusammen.
Wie stark der Boden darüber bestimmt, welches Leben auf ihm Raum bekommt, macht Wolfgang Winter deutlich, indem er erzählt, wie sich die Beschreibung von Flora und Fauna seit 1930 verändert hat: Vom Moor mit Sonnentau über Seggen und wiesenartige Landschaften bis hin zur vollständigen Bewaldung heute. Und wenn das Erdreich entscheidet, was auf ihm wachsen kann, dann legt es auch fest, welche Tiere hier Unterschlupf und Nahrung finden. Jeder Boden hat seine eigenen Käfer, Fluginsekten, Vögel und Raubtiere uvm.
Von der Mooslohe erhält die Stadt Weiden zudem ihr Wasser und ob der Wald CO2 speichert oder abgibt, entscheidet sich daran, ob das Moor weiter zerfällt ... Vielleicht hat der Boden schon allein deswegen mehr Aufmerksamkeit verdient. Denn auch uns diktiert er nicht selten direkt oder indirekt über die Biodiversität die Lebenschancen - ob auf dem Feld auf der Wiese oder im Wald. (Text und Fotos: V. Bauer)
Diese Pflanzen wachsen quasi am Rand jeder Spazierstrecke: Goldnessel, Natternkopf, Gierisch, Johanniskraut, Beinwell, Hagebutte, Brennnessel und viele mehr. Aber meist gehen wir nur achtlos vorüber, wenn es nicht Menschen gibt, wie Susy Krapf, die uns mit ruhiger und wohltuender Stimme daran erinnern, dass diese Allerweltspflanzen immer mehr waren, als nur Unkraut am Wegesrand ... und dass wir viel gewinnen, wenn wir wieder lernen, diese Kräuter und Früchte zu unterscheiden und z.B. mit dem Gaumen wertzuschätzen.
Denn viele von ihnen schmecken einfach nur lecker, wir die Früchte des indischen Springkrauts, andere haben zusätzlich eine Heilwirkung, beruhigen, lindern Schmerzen, helfen gegen Warzen, Sonnenstich, Verdauungsprobleme und vieles mehr.
Dabei traut man den flauschig-weichen Blättern des Schöllkrauts optisch gar nicht zu, so wirksam gegen fiese Warzen zu sein.
Es lohnt sich aber immer genau hinzusehen und hinzuschmecken.
Oft braucht man aber auch Tipps zur Verarbeitung, damit die wertvollen Pflanzenbestandteile auch genossen werden können. Auch da hatte Susy Krapf zahlreiche Tipps für die Teilnehmer*innen der Exkursion rund um Frauenricht: Mit Öl, Honig und dunklen Stellen kann man schon viel erreichen. Einen Schluck Kräuter gab's dann auch unterwegs. Lecker! Wir raten zum Nachbrauen...
Bilder: Verena Bauer, Susy Krapf.
Text: Verena Bauer
Kräuter-Vorräte als Winterapotheke anlegen müssen wir heute hoffentlich nicht mehr. Aber die Natur ist zum Beginn des Herbstes noch voller kleiner pflanzlicher Wunder, die es zu entdecken gilt: Kräuter, Beeren und Blühpflanzen unterschiedlichster Art, die sich als Heilmittel, zur Unterstützung des Immunsystems u.a. bei Erkältungskrankheiten und vieles mehr bewährt haben, aber auch Schmackhaftes und einfach nur Schönes oder Skurriles.
Machen wir uns gemeinsam auf und schauen wir genauer hin ... an die Weg- und Waldränder, in die Hecken und Büsche und auf den Boden.
Es gibt viel zu entdecken.
Susy Krapf führt die LBV-Naturschutzgruppe Weiden-Neustadt u.U. ein in das Wissen, das jahrhundertelang für unsere Vorfahren in der Oberpfalz deutlich mehr war als nur ein schöner Sonntagsausflug, auf den man sich aber im Jahr 2023 wirklich freuen kann.
Die Teilnahme ist kostenlos. Spenden wie immer willkommen.
Treffpunkt: Frauenricht, Feuerwehrhaus, 10:00 Uhr
Für Nachfragen: verena.bauer@lbv.de
Seien Sie ehrlich: Wenn Sie versuchen, sich idyllische "Wildnis", "Dickicht" und "Undurchdringlichkeit der Natur" vorzustellen, dann denken auch Sie in der Oberpfalz an dichte Hecken voller Dornen, die ein Fortkommen für Mensch und größere Tiere unmöglich machen. Dabei sind Hecken alles andere als menschenferne Wildnis. Das machen die beiden Förster Andreas Arnold und Wolfgang Winter auf der Exkursion der LBV-Naturschutzgruppe Weiden-Neustadt u.U. mehr als deutlich. Hecken existieren nur so lange, wie sich Menschen um sie kümmern, sie "hegen", pflegen und in Stand halten. Sprachlich stammt der Ausdruck "Hecke" von althochdeutsch "hegga" und meint "beschützen, behüten, umzäunen".
Pflanzen sind wie Menschen, manche sind Allrounder und schlagen sich überall gut durch. Andere fühlen sich nur wohl, wenn die Bedingungen ihren Vorstellungen schon ziemlich nahe kommen. In diesen Räumen machen sie es sich dann gemütlich und müssen hoffen, dass nicht zu schnell agilere Alleskönner ihnen auch hier den Lebensraum streitig machen.
So geht es auch dem Heidekraut und der
Heidelandschaft auf der Fläche in Wampenhof, die lange ein ganz spezielles und artenreiches Ökosystem aufrechterhalten konnte.
Gerade tut sie sich aber gegen Adlerfarn, Heidelbeerkraut und Faulbaum etwas schwer.
Zum Glück muss sie nicht nur hoffen, sondern bekommt
auch etwas Schützenhilfe. Angeleitet von Philipp Glaab rückten am letzten Augustwochenende 2023 Susanne S., Albert H und Christian B. mit Sense, Handschuhen und Freischneider aus und gaben den Heidekraut wieder etwas mehr Luft zum Atmen. Es hat wieder eine Chance. Konkurrenzfrei wird das Leben auf diesem kleinen idyllischen Fleckchen allerdings nicht bleiben.
Text: V. Bauer, Bilder: A. Hirmer
Von der Sommerhitze nicht abschrecken ließen sich mehrere Mitglieder der LBV-Naturschutzgruppe Weiden-Neustadt u.U. am Tag nach Maria Himmelfahrt bei ihrem Arbeitseinsatz in Leßlohe (Gemeinde Georgenberg). Auf der dortigen Naturschutzfläche, einem der seltenen Arnika-Standorte im Landkreis, hatten vor einiger Zeit Wildschweine großflächig den Boden umgegraben. In einer Art "Puzzlespiel" reparierten die Naturschützer die Grasnarbe und legten auch Hand an eine umgestürzte Fichte. Nach dem fachgerechten Zersägen wurden die Einzelteile des stattlichen Baumes zu einem Totholzhaufen aufgeschlichtet, an der künftig sicher viele Tiere Gefallen finden werden. Der schweißtreibende Einsatz dauerte mehrere Stunden, das Ergebnis aber kann sich sehen lassen. Sorgen bereitet dem LBV allerdings ein sich immer weiter ausbreitender Lupinenacker, der die wertvolle Naturschutzfläche zu überwuchern droht. Hier soll eine regelmäßige Mahd künftig für Abhilfe sorgen.
Es gibt in ganz Deutschland die "Lange Nacht" der Museen, der Astronomie oder der Wissenschaften. Dazu braucht es ein Museum, eine Sternwarte oder eine ganze Hochschule. Und es gibt eine "Lange Nacht der Naturfotos" in Sperlhammer. Dazu braucht die LBV-Ortsgruppe Neustadt-Weiden nur ihr kleines Grundstück, eine improvisierte Leinwand und einen Laptop mit Beamer.
Ursprünglich für den 5. August geplant, musste die Veranstaltung aufgrund des Dauerregens um eine Woche verschoben werden. Doch auch am 12. August sah es kurz vor Beginn noch so aus, als könnte das Wetter den Ehrenamtlern einen Strich durch die Rechnung machen. Schließlich stoppte der Regen nach einem Gewitter gerade rechtzeitig, die große Leinwand wurde an der schwedenrot gestrichenen Vereinshütte entrollt und die Bierbänke wurden aufgestellt. Nach einer Stärkung am Büffet, das mehrere Vogelschützerinnen mit leckeren Snacks bestückt hatten, hieß es bald "Bühne frei" unterm Spätsommerhimmel. Verena Bauer begrüßte die Gäste und führte gemeinsam mit Dr. Nicole Merbald durch das gut dreistündige Programm.
Dass ihn der LBV einmal auszeichnet, hätte sich Richard Hüttl aus Frankenreuth bei Waidhaus nicht träumen lassen. "Ich bin gar kein Vogelschützer oder Naturschützer", sagt er von sich selbst. "Ich dulde die Natur nur und manchmal greife ich auch ein." Wer allerdings Dutzenden von Mehlschwalben auf seinem Anwesen eine maßgeschneiderte Heimat bietet, der hat ganz sicher etwas für die heimische Tierwelt übrig. Über die gesamte Länge des stattlichen Wohngebäudes nisten die gefiederten Gäste unterm Dachvorsprung. Wer nach oben schaut, sieht waghalsige Flugmanöver unterm Oberpfälzer Himmel. Und wer die Fassade mustert, entdeckt auf dem Putz auch die Hinterlassenschaften der Vögel. Allein das wäre für viele ein Grund, die Mehlschwalben vom Grundstück zu verbannen. Nicht so Richard Hüttl: "Ich wasch die Wand halt jedes Jahr. Die Schwalben waren schon immer da." Dass er Besuch vom LBV-Vogelexperten Wolfgang Winter aus Weiden bekommen würde, war für den Frankenreuther dennoch eine echte Überraschung. Winter hatte eine Urkunde und eine Plakette im Gepäck, die der LBV unter dem Motto "Schwalben willkommen" an schwalbenfreundliche Häuser vergibt.
Viele bunte Blüten, verschiedene Düfte, ein Summen, Brummen und Gaukeln und viel Leben im eigenen Klein-Paradies - immer mehr Blumen- und Insektenfreunde wagen den Schritt und lassen mehr Naturnähe auf ihren Grünflächen zu, sehr zur Freude von Bienen, Hummeln, Raupen und Schmetterlingen. Je mehr verschiedene Pflanzen „im Angebot“ sind, umso mehr verschiedene „Abnehmer“ erscheinen, um sich an Nektar, Pollen, Blättern und Stängeln zu laben. Vorgemacht wird das zum Beispiel vom LBV-Mitglied Albert Hirmer, der ein wahres Blumen- und Insektenparadies rund um sein Haus in Hochdorf entstehen ließ: Malven, Natternkopf, Wiesen-Pippau, Ferkelkraut, Karthäusernelken, Nachtkerzen und Weideröschen sind hier beispielsweise im Hochsommer versammelt, emsig besucht von den Pollen- und Nektarsammlerinnen und sogar von den heuer so seltenen Schmetterlingen.
Bei aller Pracht: irgendwann wird der Bewuchs zu hoch, will kippen und neigt zum Umfallen – dann ist es Zeit für eine insektenfreundliche Mahd.
LBV-Schutzgebiete sind Flächen, bei denen das Bemühen um Schutz der Natur und Erhöhung bzw. Erhalt der Artenvielfalt an erster Stelle steht. Das ist selten geworden, weil die Konkurrenz um Flächen ist groß, denn sie werden gebraucht für Bebauung, Landwirtschaft, Energieversorgung und Industrie.
Wie schön intakte Ökosysteme sein können und was wir erreichen könnten, wenn uns - neben dem Klimaschutz - auch die Biodiversität größerer Anstrengungen wert wäre, das können alle Interessierten am kommenden Samstag, den 15. Juli 2023, in Hagenhaus in der Nähe von Georgenberg mit eigenen Augen sehen.
Dabei reicht schon der erste Blick über das wogende Wollgras, um den Unterschied zu sehen. Aber wir wollen genauer hinsehen und den kleinen botanischen Schönheiten, die es inzwischen schwer haben, die Wertschätzung entgegenbringen, die sie verdient haben.
Philipp Glaab vom Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald wird dabei unseren Blick auf die Besonderheiten dieser Ökosysteme lenken, uns in das komplexe Zusammenspiel von Standortfaktoren, Botanik und Tierwelt eintauchen lassen und uns auch einen Einblick in die Schwierigkeiten des Flächenmanagements auf Naturschutzflächen geben. Dafür sucht der LBV auch immer Leute, die mit anpacken.
Die Veranstaltung ist kostenlos. Eine Anfahrtsskizze erhält man nach Anmeldung unter: verena.bauer@lbv.de .